In der deutschen Ernährungswirtschaft ist die Unsicherheit bezüglich einer möglichen Gasmangellage gross. Der Handel geht davon aus, dass er als systemrelevant gilt und bei der Gasversorgung Priorität haben wird, wie LZ-net schreibt. Allerdings könnte die zuständige Bundesnetzagentur einzelne Sortimentsbereiche wie Süsswaren, Tabak oder Non-Food-Artikel als nicht systemrelevant einstufen. «Schwimmbäder gehören wohl nicht zum kritischen Bereich, genauso wie die Produktion von Schokoladenkeksen», wird Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, zitiert. Der Bundesverband der Deutschen Süsswarenindustrie BDSI kritisierte diese Aussage als Widerspruch. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfehle nämlich den Bürgerinnen und Bürgern in einer Checkliste, unter anderem auch Kekse in den Notvorrat zu nehmen.
Auch die Berücksichtigung von Vorleistern wie Verpackungsherstellern müsste gewährleistet sein, erklärte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland HDE.
Auch bei Herstellern und Händlern von Tiernahrung ist gemäss LZ-net nicht klar, ob sie als systemrelevant eingestuft werden. Pet-Food-Hersteller und Händler hätten deshalb in einem gemeinsamen Brief an die Bundesnetzagentur auf ihre Systemrelevanz gepocht.
Die deutsche Bundesregierung empfiehlt den Unternehmen, mit Stromaggregaten einem Gas- und Stromausfall zu begegnen. Das bedeutet allerdings hohe Investitionen, und der entsprechende Dieselverbrauch, um eine Verkaufsstelle zu betreiben, ist enorm hoch. Der Händler Metro wird mit der Aussage zitiert, man habe in fast allen Märkten Notstromaggregate, diese seien aber nicht für den Dauerbetrieb gedacht.