In einer Umfrage des Gottlieb Duttweiler Instituts hielt fälschlicherweise die Mehrheit die Mangos für die grösseren Umweltsünder als einheimisches Rindfleisch. (Symbolbild Pixabay)
Welches Lebensmittel hat den grössten Umweltfussabdruck: Ein Kilogramm saisonale Tomaten aus der Region, ein Kilogramm Bio-Tomaten aus Spanien, zwei Fairtrade-Mangos aus Peru oder ein Kilogramm Rindfleisch aus der Region? Diese Frage stellte das zur Migros gehörende Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) 1000 Konsumentinnen und Konsumenten aus der Schweiz. Die richtige Antwort - das Rindfleisch - gaben nur 29 Prozent der Befragten. Die Mehrheit (fast 48 Prozent) hielten die Mangos für die grössten Umweltsünder.
Die Umfrage ist Teil des «European Food Trend Report 2023», den das GDI am Mittwoch veröffentlicht hat. Laut der Studie haben nur 17 Prozent der Befragten einen hohen Wissensstand zu nachhaltiger Ernährung. «Vielen Menschen ist der Einfluss ihrer Ernährung auf Umwelt und Klima nicht bewusst. Oder sie schätzen die Auswirkungen ihrer Entscheidungen falsch ein», schreiben die Autorinnen und Autoren der Studie.
Das fehlende Wissen zeige sich auch bei den Kriterien, die beim Einkauf im Supermarkt entscheidend sind: Die Leute achten vor allem auf Geschmack (58%), Nährstoffgehalt und Preis (je 52%). Umwelt und Klima sind hingegen beim Einkauf nachrangig (20%).
Der Handel als Hebel
Was also tun? Für die Autorinnen und Autoren der Studie hat der Handel die Macht, die Transformation zu einer nachhaltigeren Ernährung voranzutreiben. Die Detailhändler könnten ihr Sortiment relativ schnell anpassen und ressourcenschonenden Konsum über Aktionen steuern. Lobend erwähnt der Bericht etwa, dass Aldi das Flugobst aus dem Sortiment verbannt hat.
Eine Hürde für nachhaltigeren Konsum sind laut der Studie die höheren Preise für nachhaltige Produkte. Laut der Umfrage finden 58 Prozent der Befragten, günstigere Preise würden ihnen helfen, sich gesünder und nachhaltiger zu ernähren. «Ohne den oft verbreiteten Öko-Aufschlag, könnte eine grössere Zielgruppe erreicht und ein Wandel des Kaufverhaltens hin zu nachhaltigen Lebensmitteln incentiviert werden», sagt GDI-Forscherin Christine Schäfer, Hauptautorin des Berichts.
Der European Food Trends Report kann als PDF bezogen werden:
gdi.ch/eftr23