«Wir müssen Wärme wieder zurückspeisen»

Die SPE Tech ist seit Jahren innovativ in der Nutzung von Prozessenergie in der Lebensmittel- und Pharmazeutischen Industrie unterwegs. Verwaltungsratspräsident Rudolf Lauper zeigte anlässlich eines Events wie nachhaltige Lösungen aussehen können.

«Wir müssen Wärme in hohen Temperaturen wieder zurückgewinnen können», sagt Rudolf Lauper, Verwaltungsratspräsident der SPE Tech am 21. September an einem Kundenevent. Die Firma aus Frauenkappelen BE hat die Kompetenz dazu und kann Wärme mit hohen Temperaturen wieder in den Produktionskreislauf einspeisen. Dass die Industrie mit Energie sparsamer umgehen muss, ist für Lauper unumgänglich, denn der Bedarf für Wärme verbraucht in der Schweiz rund die Hälfte der Energie und generiert 35 Prozent der CO2-Emissionen. Obwohl die Firma für die Lebensmittel- und die Pharmaindustrie eine breite Palette an Engineering- und Anlagenbaulösungen anbietet, stehen Lösungen für die effiziente Energienutzung im Vordergrund. So plant und realisiert der Tech-Anbieter Prozess- und Energieanlagen. Bei diesen Projekten steht die Nachhaltigkeit an erster Stelle. Das Umdenken in der Industrie hat spätestens angefangen, seitdem die Energiekosten massiv gestiegen sind. «Die Kostenwahrheit erreicht die Investitionsprojekte», sagt Lauper. 

27 MitarbeiterInnnen

Rudolf Lauper, der seine berufliche Karriere als Lehrling in einer Käserei begonnen hat und später das Technikum für Milchwirtschaft, heute Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, Zollikofen, absolvierte, arbeitet seit 1996 nicht mehr auf der Anwenderseite. Heute ist er, als Mitinhaber der Firma mit 27 Mitarbeitern, für technische Lösungen der Lebensmittelwirtschaft zuständig. Dabei ist die Liste der jüngst realisierten Projekte in der lebensmittelverarbeitenden Industrie lang.

 

Wärmerückgewinnung und Dekoffeinierung

Bei einem Mineralwasserabfüller installierte die Firma zum Beispiel neue Lagertanks. Für einen grossen Kaffeehersteller in Bremen, setzte SPE Tech einen neu entwickelten Prozess mit Wasser zur Entkoffeinierung in eine grosse Prozessanlage um. Für einen namhaften Kaffeekapsel-Produzenten durfte an den Kaffee-Röstern ein eigen entwickeltes Wärme -Rückgewinnungssystem installiert werden. Aktuell läuft ein Projekt zur Proteingewinnung aus Hefen. Dabei hat SPE Tech mit ihren Pilotanlagen den Prozess auf einen industriellen Massstab skaliert. Bereits nächstes Jahr soll im grossen Stil Protein isoliert werden.

Bei einem pflanzlichen Nahrungsmittelanbieter, realisierte SPE Tech das Hygienekonzept und die Energie- und Prozessanlagen, dabei war das Unternehmen, das erste, welches ausschliesslich mit einer mehrstufigen Hochtemperatur Wärmepumpe die nötige Kälte (-8°C) und Wärme (105°C) erzeugte.

Für einen innovativen Schokoladehersteller wurden unter Leitung von SPE Tech die Prozessanlagen für das einzigartige Kalt-Extraktion-Verfahren mit den nötigen Energien und Medien geplant und gebaut.

 

Neues Medikament mitentwickelt

SPE Tech ist aber auch in der pharmazeutischen Industrie zu Hause. Mit einem amerikanischen Pharmahersteller konnte das Unternehmen aktiv bei der Herstellung eines neuen Medikaments mitwirken. «Wir haben dazu die Pilotanlage für die klinischen Tests entwickelt und gebaut», sagt Rudolf Lauper. Klar, danach habe dann ein internationaler Industriekonzern den Bau der grossen Anlagen übernommen. Dennoch kann die kleine Firma ihre Innovationskraft dort einbringen, wo neue Herstellungsmethoden gefragt sind.

 

Aktivkohle herausfiltern

In der Abwasseraufbereitung ist das Unternehmen mit ihrem Knowhow aktiv. So wurde ein wartungsarme und CIP-fähige Technologie entwickelt, welche feinste Aktivkohle-Partikel aus dem Prozess filtert. Beispielseise nach dem Einsatz zur Eliminierung von Schadstoffen.

 

Besuch im EWB

Am Kundenevent hatte die Firma Gelegenheit, ihre Kompetenzen im Bereich grosser Industrieanlagen anhand eines Beispiels zu zeigen. In der in der Nähe gelegenen Energiezentrale Bern – Energie Wasser Bern (ewb), plante und baute die SPE Tech. Rohrleitungs- und Wärmerückgewinnungsanlagen. Dabei spielte das Knowhow und die Erfahrung der Firma eine enorme Rolle, ewb arbeitet mit Hochtemperaturdampf. Das ewb produziert in Spitzenzeiten eine Leistung von 75 MW/h. Davon fliesst im Winter ein grosser Teil als Wärmeenergie in die Stadt Bern ab. Das Werk gewinnt die Energie aus drei verschiedenen Quellen. Nämlich aus Abfall, Holz und Gas. Die Herausforderung besteht darin, einen möglichst grossen Teil der Energie im Winter zu erzeugen, wobei die äusseren Umstände leider dagegen sprechen. Erstens fällt im Winter weniger Abfall, also weniger Rohstoff an und zweitens kann die Energie nicht vollumfänglich verstromt werden, sondern muss als Wärme abgegeben werden.

Derzeit führt die ewb aber Versuche durch, um überschüssige Sommerenergie mittels Geothermie zu speichern. Der Untergrund unter der Hauptstadt besteht grösstenteils aus Sandstein, der bis zu einer Tiefe gegen 500 Meter reicht und ein hohes Wärmespeicherungsvermögen aufweist.

 

Wärme, Strom und Metalle

Im Werk werden jährlich zwischen 140 und 150 000 Tonnen Abfall und ungefähr 75 000 Tonnen Holzschnitzel verbrannt. Aus dem Abfall entsteht nicht nur Strom und Wärme, sondern auch gegen 30 000 Tonnen Asche und Schlacke, aus welcher wiederum 3500 Metalle gewonnen werden können.

www.spetech.ch

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