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Lidl fokussiert bei Expansion auf Stadtzentren und Bahnhöfe

Vor rund zehn Jahren sind die ersten Lidl-Filialen in der Schweiz eröffnet worden, mittlerweile gibt es deren 127. In den nächsten Jahren fokussiert der aus Deutschland stammende Discounter bei seiner Expansion nun auf innerstädtische Lagen.

Lidl Schweiz feiert sein 10-Jahr-Jubiläum. (Bild zvg)

Die ersten Filialen, die sich nicht in Gewerbegebieten befinden und nicht über viele Parkplätze darum herum verfügen, hat Lidl bereits eröffnet. Prominentes Beispiel dafür ist etwa die Lidl-Filiale in der ehemaligen Fraumünsterpost in Zürich, die 2017 eröffnet wurde. Und in den vergangenen Wochen sind in Solothurn und Bern gleich drei Filialen in Stadtzentren eröffnet worden, wie Lidl Schweiz am Montag verlauten liess.

Stadtzentren ständen klar im Fokus der Expansion von Lidl in den kommenden Jahren, sagte Nadia von Veltheim, Liegenschaften-Verantwortliche von Lidl Schweiz, an der Medienkonferenz zum 10-Jahre-Jubiläum des Discounters in Weinfelden. Für 2020 ist zudem die Eröffnung einer ersten Filiale in einem Bahnhof geplant, und zwar in Morges. Bereits bekannt ist zudem, dass Lidl dereinst in die Untergeschosse der Loeb-Warenhäuser in Bern und Biel einziehen wird. Konkret wird das 2022 der Fall sein.

An der Expansionsgeschwindigkeit von rund 10 neuen Filialen pro Jahr will Lidl laut von Veltheim festhalten - wie viele Filialen der Detailhändler dabei dereinst schweizweit anstrebt, wird nicht kommuniziert. Insgesamt hat das Unternehmen mit derzeit etwas über 3'500 Mitarbeitenden nach eigenen Angaben bis anhin in die Expansion 1,2 Milliarden Franken investiert.

Distanz zum Discounter-Image

Geschäftszahlen gibt das Unternehmen keine preis. An der Medienkonferenz hiess es einzig, dass bisher keine Gewinne die Schweiz verlassen hätten, sondern vollständig im Land reinvestiert wurden. Vom Marktforschungsinstitut GFK wird der Umsatz des deutschen Discounters in der Schweiz auf 1,1 Milliarden Franken geschätzt. Diese Zahl bezieht sich indes auf 2017, mittlerweile dürfte der Umsatz dank zusätzlichen Filialen bereits weiter gestiegen sein. Allerdings liegt Lidl gemäss den Schätzungen umsatzmässig rund 800 Millionen Franken hinter Konkurrent Aldi, der etwas früher in den Schweizer Markt eingestiegen ist und bereits über 200 Filialen verfügt.

Ob Lidl indes der Vergleich mit Aldi gefällt, ist ohnehin fraglich. Denn Lidl Schweiz tut sehr viel, um von den Konsumenten nicht als der Discounter aus Deutschland wahrgenommen zu werden. So betont das Unternehmen immer wieder den hohen Anteil an Schweizer Lebensmitteln in seinem Sortiment. Oder das Engagement für den Umweltschutz, wo Lidl sich zusammen mit dem WWF Nachhaltigkeitsziele gesetzt hat. Und selbst mit den Gewerkschaften pflegt Lidl einen guten Umgang: Derzeit laufen Verhandlungen über die Neuauflage des seit 2013 geltenden Gesamtarbeitsvertrags.

Diese Abgrenzung zum Image des klassischen Discounters, wo nichts ausser dem Preis zählt, bezeichnete Lidl-Schweiz-Chefeinkäufer Reto Ruch an der Medienkonferenz als «eigene Marktpositionierung», die jede Ländergesellschaft vornehmen müsse. Er und weitere Lidl-Verantwortliche gaben im Rückblick auf die ersten Jahre auch zu, dass das von Lidl aus anderen Ländern bekannte Image beim Start in der Schweiz durchaus «Stolpersteine» bereit gehalten habe.

Will Lidl denn etwa gar nicht mehr als Discounter wahrgenommen werden? Doch, stellt Lidl-Schweiz-Chef Georg Kröll klar. Es möge für Laien zwar so wirken, dass Lidl immer mehr zu einem Supermarkt werde. Einziger Treiber dabei - etwa beim Ausbau des Gemüse- und Früchtesortiments - seien jedoch die Kundenwünsche. Lidl bleibe insofern ein Discounter, dass jeder Schritt, den er tue, scharf kalkuliert werde, sagte Kröll. Am Anspruch, zu jedem Zeitpunkt der günstigste Anbieter zu sein, werde nicht gerüttelt.

Digitale Preisschilder

Nichtsdestotrotz kündigte Lidl auch am Montag diverse Projekte an, die gemeinhin eher nicht mit einem klassischen Lebensmitteldiscounter, bei dem einzig und alleine der Preis zählt, in Verbindung gebracht werden. So hat sich das Unternehmen etwa das Ziel gesetzt, bis 2030 die Filialbelieferung komplett ohne fossile Brennstoffe bestreiten zu können. Dies soll namentlich mit Flüssiggas-Lastwagen möglich sein, die dereinst komplett mit Biogas betrieben werden sollen.

Geld investiert Lidl Schweiz aber auch, um Preise und Aktionen in den Filialen künftig digital anzeigen zu können. Diese Umstellung, die versuchsweise bereits in der Filiale in Weinfelden vorgenommen wurde, kostet schweizweit nach Angaben des Unternehmens rund 2 Millionen Franken.

Zudem startet Lidl im laufenden Jahr Tests mit Selbstbedienungskassen, wie sie beispielsweise bei Migros und Coop in vielen Filialen bereits Normalität sind.

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