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Die Suppenküche im Industriequartier

Ibrahim Ben hat früher asiatische Restaurants betrieben. Heute produziert er im bernischen Uetendorf Suppen, Saucen und Sandwiches für Coop und Manor. Und verkauft nebenbei noch Verpackungsmaschinen.

In der Industriezone von Uetendorf ist in einem unscheinbaren Bau die Firma Bensan Gourmet untergebracht. Hier entstehen Suppen, Saucen, Sandwiches und Canapés. «Wir produzieren frische Convenience-Produkte, unsere Mitarbeiter sind Köche, nicht Lebensmitteltechnologen», sagt Firmenchef Ibrahim Ben. Ben ist ausgebildeter Hotelier und früherer Besitzer der asiatischen «Punkt»-Restaurants in Bern, St. Gallen und Freiburg. «Wir hatten in den Restaurants immer wieder Anfragen, ob man die feinen Suppen und Saucen auch kaufen könne», sagt Ben. Daraus sei die Idee entstanden, sich ganz auf die Produktion zu verlegen. Dazu kamen später auch Streichmassen für Sandwiches oder Canapés. Begonnen hat Ben 2011 mit der Produktion im Untergeschoss des Restaurants in Freiburg. Irgendwann zeigte sich auch Coop als Abnehmer interessiert, aber nur unter der Bedingung, dass man sich zertifizieren lasse. Ben suchte deshalb nach neuen Produktionsräumen und zog 2013 nach Uetendorf um. Der Betrieb ist heute ISO 22 000 sowie FSSC 22 000 zertifiziert. Hier werden nun pro Woche 1000 Kilogramm Suppe abgefüllt, etwa thailändische Tom Kha Gai, Gazpacho oder Spargelcreme, aber auch ungewöhnliche Kombinationen wie Zucchetti-Limetten mit Minze oder Karotten-Orangensuppe. Ferner wird rund eine Tonne Sandwichmasse produziert, in den Varianten Chicken Curry, Tartar Sauce und Thon. Ben beschäftigt fünf Mitarbeiter. Hochbetrieb bei der Sandwich-Produktion Heute ist Montag, ein Mitarbeiter bereitet die Herstellung von Sandwichmasse vor, ein anderer schöpft gerade die 250 Kilogramm Poulefleisch ab, die fertiggekocht sind. Das Fleisch wird anschliessend rasch auf höchstens 5 Grad heruntergekühlt. «Alles Fleisch ist aus Schweizer Herkunft», sagt Ben. Suppen werden mit einer Cook & Chill Maschine gekocht und anschliessend schockartig abgekühlt. Zuletzt werden sie abgefüllt, mit einer Maschine, die Ben direkt aus China beschafft und für seine Zwecke hat anpassen lassen. Die Sandwichmasse wird maschinell zusammengerührt und für die weitere Verwendung in Zwei-Kilogramm-Kübel abgefüllt, diese kommen anschliessend ins Kühlhaus. Alle Grundzutaten werden schon kalt gelagert, auch wenn Kühlung für die Haltbarkeit nicht notwendig wäre. Sie haben so schon die richtige Temperatur für die Verarbeitung. Hochbetrieb herrscht jeweils am Dienstag, wenn Sandwiches produziert und verpackt werden. Dabei werden genau so viele produziert wie zum Beispiel von Manor bestellt werden, dem grössten Kunden von Bensan Gourmet. Im Schnitt sind es laut Ibrahim Ben rund 1800 Stück. Suppe wird am Dienstag und Mittwoch produziert, am Donnerstag kommen die Bestellungen von Coop und Manor, am Freitag ist Reinigungstag. Wachsen will Ben in erster Linie mit den bestehenden und ähnlichen Produkten, in denselben sowie neuen Absatzkanälen, wie er sagt. Daher werden seine Suppen demnächst wohl auch bei Lidl «klein aber fein», erhältlich sein. Verpackungsmaschinen aus China Aus den Bedürfnissen der Produktion heraus hat Ben begonnen, sich auch für die Verpackungsmaschinen zu interessieren. Auf der Suche nach günstigen und flexiblen Maschinen, die für kleine Betriebe wie seinen angepasst werden können, landete er irgendwann in China, beziehungsweise bei Hanspeter Schmutz. Schmutz ist Maschineningenieur und hatte früher selber eine Maschinenbaufirma. Er entwickelt nun für Ben die Maschinen an-hand der Kundenwünsche, etwa eine horizontale Schlauchbeutelmaschine für die Sandwichverpackung oder eine Joghurtabfüllung. In China werden sie nach seinen Plänen produziert und nach rund zehn Wochen ausgeliefert. Ben ist begeistert. «Wenn ich die Schlauchbeutelanlage in der Schweiz beschaffe, kostet sie bis zu 130 000 Franken, bei uns kostet sie 39 000 Franken.» Und es gehe es erst noch schneller, man warte nicht Monate wie bei anderen Lieferanten. Eine Tiefzieh­anlage koste bei BenPack sogar nur 90 000 Fran­ken statt 250 000 Franken wie hierzulande. Und wie steht es mit der Qualität? Ben kennt das Argument – «man unterschätzt häufig die Chinesen», sagt er. Die Qualität der Maschinen sei sehr gut, die Steuerungen stammten ohnehin bei allen Maschinen aus chinesischer Produktion, hier würden sie einfach direkt in China eingebaut. Und wie steht es mit dem Service? Auch hier sei man auf der sicheren Seite, sagt Ben. Die Firma Gramag aus dem luzernischen Reiden sei für den Service zuständig und könne diesen kompetent anbieten. Seit einem Jahr nun ist Ben gemeinsam mit Schmutz im Verpackungsmaschinengeschäft tätig, unter dem Namen BenPack. Die Firma ist derzeit noch eine Tochter von Bensan und soll später abgetrennt werden. Eine erste Maschine hat er verkauft, eine Joghurt­abfüllung für den Käsermeister René Pernet, der im waadtländischen Peney-le-Jorat die Dorfkäserei führt. Das sei wichtig, damit habe man eine Referenz und einen zufriedenen Kunden, um auch andere zu überzeugen, sagt Ben. Weitere Bestellungen seien bereits in Produktion. www.bensan.ch, www.benpack.ch roland.wyss@rubmedia.ch

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