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Proviande: Erfreuliche Entwicklung trotz aggressiver Fleischgegner

Trotz militanter Fleischgegner hat der Markt für Fleisch in den letzten Jahren nicht gelitten. Dies freut die Branchenorganisation für Fleisch Proviande. Dennoch will sich die Branche den Herausforderungen stellen.

Die Proviande Generalversammlung fand im Basler Gasthaus Safran Zunft statt.

«Wir können im internationalen Markt nicht durch Menge und Grösse bestehen, sondern nur durch Qualität». Dies sagte Lorenz Wyss, Vizepräsident der Branchenorganisation für Schweizer Fleisch Proviande an deren Generalversammlung. Wyss rief die Branche zur Gemeinsamkeit auf. Nur zusammen und mit der Arbeit auf ein konsumentenfreundliches Angebot, könne man im Wettbewerb bestehen. «Wir sind alle im gleichen Boot», so Wyss, der sich persönlich überzeugt zeigte, dass Proviande die bestfunktionierendste Branchenorganisation – nicht nur der Schweiz, sondern auch des Auslandes ist, wie Wyss  am 28. Juni im Basler Restaurant Safran Zunft sagte. Von Metzgern, Bratern, Kuttlern und Schlächtern Andreas Brütsch, Zunftmeister der Ehrenzunft der Metzger, liess in seinem Referat als Gastgeber, einen Blick in die Vergangenheit der Branche zu. Die Metzgerzunft erhielt 1248 vom Basler Bischof den Zunftbrief, der es den Metzgern erlaubte, ihre Zunftordnung durchzusetzen, was hiess, das Exklusivrecht als Fleischverkäufer auszuüben. Die Ordnung war streng reglementiert, auch innerhalb der Metzger, Brater, Kuttler und Schlächter selber. So durfte zum Beispiel der Metzger keine Würste verkaufen, dies war den den Kuttlern vorbehalten - die Metzger ihrerseits konnten die «guten» Stücke der Obrigkeit verkaufen, sagte Brütsch. 1798 seien dann die Zunftprivilegien aufgehoben worden, worauf die Metzger & Co, den Verlust der Abschirmung gegen die Konkurrenz schmerzlich spürten, wie Brütsch erklärte. Stabiler Fleischkonsum trotz aggressiven Fleischgegnern Auch heute hat die Branche ein schwieriges Umfeld zu gewärtigen. Klimapolitische Diskussionen, Trend zur Ernährung mit weniger Fleisch, witterungsbedingte Produktionsschwankungen und Konzentration im Verarbeitungssektor sind nur einige Stichworte, welche die Fleischbranche bewegen und herausfordern, wie Markus Zemp, Präsident von Proviande in seinem Referat sagte. Er rechnete der Branche hoch an, dass sie die Auswirkungen der grossen Trockenheit im Sommer 2018 auf den Schlachtviehmarkt gemeinsam bewältigte und so alle Tiere verwertet werden konnten. Auch die Schweineproduzenten hätten es geschafft, ihre Produktion den Marktrealitäten anzupassen, sagte Zemp. Sie hätten die Bestände reduziert und würden dieses Jahr von besseren Preisen profitieren. Erfreulich für die Branche sei es, dass trotz zunehmender Aktivitäten aggressiver Fleischgegner mit hoher Medienpräsenz, der Fleischverbrauch 2018 mit 52 kg pro Kopf stabil geblieben sei. Fleisch aus der Schweiz werde von 94 % der Bevölkerung regelmässig konsumiert, sagte Zemp.  AP22+ Politisch beschäftigte die Branche unter anderem die Neuausrichtung der Agrarpolitik AP 22+. Die im Rahmen der Konsultation zur AP 22+ vorgeschlagene Abschaffung der Inlandleistung als Kriterium bei der Vergabe von Zollkontingenten sowie die Aufhebung verschiedener Marktentlastungsmassnahmen lehne Proviande vehement ab, sagte Zemp. Der Vertreter des Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) konnte dazu jedoch nichts sagen. Der Vernehmlassungsbericht der AP22+ sei erstellt und der Bundesrat werde diesen voraussichtlich im ersten Quartal 2020 verabschieden, sagte Neuenschwander den Proviande-Vertretern. Den klima- und ernährungspolitischen Diskussionen und Herausforderungen könne und wolle sich Proviande nicht entziehen. Sie wolle sich aber verstärkt dafür einsetzen, dass sich die Branche für ihre Tätigkeit nicht rechtfertigen muss und, dass Schweizer Fleisch entsprechend ihrer Vision hohe Wertschätzung und Anerkennung geniesse. Im Bereich Ernährung lancierte Proviande eine Kampagne. Darin werde aufgezeigt, dass sich die negative Beurteilung von Fett wissenschaftlich nicht begründen lässt und tierische Fette zu den lebensnotwendigen Grundbausteinen der menschlichen Ernährung gehörten, sagte Direktor Heinrich Bucher. Mit der Marketingkommunikation «Schweizer Fleisch» sollen im Rahmen mannigfaltiger Massnahmen in den Bereichen Werbung, Sponsoring & Events, PR, Ernährung, Gastronomie und Exportmarketing die Fakten und Mehrwerte vermittelt werden, die den feinen Unterschied ausmachten. Neue Köpfe im Verwaltungsrat Die Generalversammlung stimmte der Jahresrechnung sowie dem Antrag zur Gewinnverteilung zu und erteilte dem Verwaltungsrat für das vergangene Jahr Entlastung. Die Erfolgsrechnung von Proviande ergab einen Jahresgewinn von 76 448 Franken. Der Vertreter der Geflügelproduzenten, Claus Ullmann, Eschenz, trat auf die GV 2018 als langjähriges Mitglied aus dem Verwaltungsrat zurück Die Generalversammlung wählte Adrian Waldvogel, Geflügelproduzent aus Stetten zu seinem Nachfolger. Für den vakanten Sitz der Schaf- und Lammfleischproduzenten wurde Peppino Beffa, Präsident des Schweizer Schafzuchtverbandes als Stellvertreter in den Verwaltungsrat von Proviande gewählt. Als Vizepräsident für die Amtsperiode von einem Jahr wählte die Generalversammlung Oliver Engeli aus Engishofen. Die Metreba AG in Dübendorf wurde als Revisionsstelle für eine weitere einjährige Amtsperiode bestätigt.

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