14.11.2023
Fleischverarbeiter Bell mit tieferem Gewinn
Beim Fleischverabeiter Bell haben 2019 die hohen Schweinepreise wegen der Schweinepest und der Verkauf des deutschen Wurstgeschäfts auf Umsatz und Gewinn gedrückt. Wachsen will Bell vor allem mit Convenience-Produkten und Rohschinken.
Wachstum dank Convenience und Rohschinken
Spitzenreiter in den Geschäftsbereichen ist nach wie vor die Schweiz. Hier erwirtschaftete Bell 2 Milliarden Umsatz, Bell International machte 1 Milliarde Umsatz. Erfolgreich unterwegs ist Bell mit der Sparte Convenience. Hier stieg der Umsatz um 2,9 Prozent auf 1,1 Mrd. Franken. Gefragt waren ultrafrische, also to-go-Produkte, und Ready-to-eat-Produkte. Die zum Geschäftsbereich gehörenden Divisionen Eisberg, Hilcona und Hügli verzeichneten insbesondere bei wertschöpfungsreichen Sortimenten überproportionale Wachstumsraten, hält Bell fest. Convenience macht bereits 27 Prozent des Umsatzes von Bell aus. In diesem wachstums- und margenstarken Bereich will Bell denn auch dank «markant ausgebauten» Produktionskapazitäten in der DACH-Region weiter wachsen. So eröffnete das Unternehmen im Frühling 2019 im österreichischen Marchtrenk das modernste Convenience-Werk Europas, das Produkte für Eisberg, Hilcona und Bell für den deutschen und österreichischen Markt produziert. Der Standort Bad Wünneberg (D) wurde in einen Frisch-Convenience-Betrieb für Hilcona umgebaut und Ende 2019 in Betrieb genommen. Auch im Wachstumsmarkt Pflanzenburger ist Bell mit dem «Green Mountain»-Burger von Hilcona präsent. Bisher war er nur in der Gastronomie erhältlich, im ersten Quartal 2020 soll er nun auch bei Coop ins Regal kommen. Wachstum bringen soll auch das Segment Rohschinken. Hier habe Bell seine starke Marktposition durch die Inbetriebnahme eines neuen Produktionswerkes für Serrano-Schinken in Spanien stärken können, hiess es an der Medienkonferenz. Rohschinken und Frisch-Convenience seien attraktive Märkte mit weiteren Wachstumschancen. Nischenmarkt Schweinefüsse Ein «erfreulicher Zustupf» sei auch der Verkauf von Schlachtnebenprodukten wie etwa Schweinefüsse nach China, sagte Wyss. «In China bekommen wir für Schweinefüsse fünfmal so viel wie in der Schweiz.» Dieses Geschäft werde aber eine Nische bleiben. Für 2020 rechnet Bell weiterhin mit volatilen Rohstoffkosten. «Die Schweinepreise werden hochbleiben», sagte Wyss. Umso wichtiger sei es, höhere Beschaffungskosten zeitnah weiterzugeben.
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