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Manor verlässt Interessengemeinschaft Detailhandel

Ende März tritt Manor aus der Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz aus. Die Lobby-Organisation der Detailhändler besteht danach nur noch aus drei Mitgliedern. «Die Tage der IG dürften gezählt sein», kommentiert ein Experte.

Die Lobby-Organisation des Schweizer Detailhandels verliert mit dem Weggang von Manor das letzte Mitglied, das nicht zur Migros- oder Coop-Gruppe gehört. Ihr gehören in Zukunft nur noch Coop, Migros sowie die Migros-Tochter Denner an. IG-Sprecherin Athéna Martinez bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AWP einen entsprechenden Bericht der Tamedia-Zeitungen.

Die IG Detailhandel ist vor allem als Lobby-Organisation in Bundesbern tätig, wo sie die Interessen ihrer Mitglieder in der Politik vertritt. Gegründet wurde sie gemeinsam von Coop, Migros, Denner, Valora, Charles Vögele und Manor. 2015 hatten bereits Valora und Charles Vögele die IG verlassen.

Migros und Coop zu dominant?

Gemäss dem Zeitungsbericht vom Mittwoch wird in Branchenkreisen vermutet, dass sich Coop und Migros zu dominant verhalten und vorwiegend ihre eigenen Interessen durchgesetzt hätten. Dies habe zum Austritt der Mitglieder geführt.

Diesen Vorwurf wies Martinez klar zurück: «Die einstimmige Beschlussfassung ist in der IG Detailhandel usus. Wenn kein Konsens zwischen allen Mitgliedern da ist, gibt es zu einem Thema auch keine offizielle Position.» Demnach hätten Coop und Migros keine Möglichkeit gehabt, ihre Interessen in den Vordergrund zu rücken.

Auch wenn künftig nur noch die Migros-Gruppe und Coop vertreten seien, arbeite die Organisation weiter wie bisher. «Die IG Detailhandel hat selbstverständlich nach wie vor ihre Daseinsberechtigung», sagte Martinez. Denn sie bringe die Interessen von drei der grössten Arbeitgeber im Schweizer Detailhandel in den politischen Meinungsbildungsprozess ein.

Manor wählt Vorteile eines Vereins

Auch Manor dementierte die Aussage, es habe in der IG Unstimmigkeiten gegeben. «Das ist stark übertrieben. Dass es in der vorberatenden Diskussion auch einmal zu unterschiedlichen Auffassungen kommt, ist doch normal», sagte Sprecher Fabian Hildbrand.

Manor sei derzeit als einziger Händler sowohl Mitglied in der IG als auch im Detailhandels-Branchenverband Swiss Retail Federation und beschränke sich nun auf die Mitgliedschaft in der zweiten Organisation. Diese sei als Verein aufgebaut, «so profitieren wir von zahlreichen Dienstleistungen, unter anderem auch von Vorzugskonditionen bei der Familienausgleichskasse».

Selbstverständlich werde Manor trotz des Austritts in Zukunft eng mit der Interessengemeinschaft Detailhandel zusammenarbeiten, schliesslich würden sie dieselben Interessen vertreten, betonte Hildbrand.

«Keine Legitimation mehr»

Detailhandelsexperte Gotthard Wangler glaubt, dass die Tage der IG durch den Wegfall von Manor gezählt sind. Wenn er die Mitglieder der Swiss Retail Federation zusammenzähle, komme er auch auf eine stattliche Zahl Arbeitnehmer, die dort vertreten seien. «Die IG hat meines Erachtens mit zwei Mitgliedern keine Legitimation mehr.»

Migros und Coop sollten sich besser auch der Swiss Retail Federation anschliessen, wenn sie noch etwas zu sagen haben wollten, findet Wangler. Mit Aldi, Lidl oder auch Ikea seien dort bedeutende Player des Schweizer Detailhandels Mitglied.

«Diese Vereinigung hat durch ihre breite Aufstellung und die vielen Mitglieder eine hohe Kompetenz, ihre Interessen beim Bund durchzusetzen.» Das würde der IG Detailhandel hingegen nun fehlen, selbst wenn Migros und Coop zusammen in gewissen Produktgruppen einen Marktanteil von über 60 Prozent hätten, sagt Wangler.

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