Martin Keller, CEO der fenaco.
Der Agrarkonzern Fenaco hielt im Jahr 2020 den Umsatz bei 6,98 Milliarden Franken und konnte das Betriebsergebnis EBIT um 37,6 Prozent auf 166,4 Millionen Franken erhöhen. Das Unternehmensergebnis stieg um 23,1 Prozent auf 135,5 Mio. Franken, wie die Konzernspitze am 18. Mai an einer Online-Medienkonferenz bekannt gab. Es ist der höchste Gewinn in der Geschichte der Fenaco.
Organisch wuchs die Fenaco um 2,4 Prozent, Zukäufe wie die Provins und der Westschweizer Händler Labeye trugen 0,5 Prozent zum Wachstum bei, Preiseffekte drückten gleichzeitig den Nettoerlös, der insgesamt um 0,3 Prozent zurückging.
«2020 war ein bewegtes, herausforderndes und zugleich erfolgreiches Jahr im Zeichen der Pandemie», sagte CEO Martin Keller. Mit 135,5 Mio. Franken habe die Fenaco den höchsten Gewinn in ihrer Geschichte erzielt. Dies sei umso bemerkenswerter, als man die Corona-Pandemie ausserordentliche Kosten von 11 Mio. Franken verursacht habe. Über die Hälfte davon habe man für die Mitarbeiter ausgegeben – für volle Lohnfortzahlung bei Quarantäne, Kinderbetreuung oder Abwesenheit für Risikopersonen. Ferner erhielt jede und jeder Mitarbeitende eine Sonderprämie von 500 Franken.
Brummender Detailhandel
Als Grund für das gute Ergebnis nennt die Fenaco stark gestiegene Umsätze im Detailhandel (Landi und Volg) während der Corona-Pandemie. Die Pandemie hatte auf das Geschäftsfeld Agrar kaum wirtschaftliche Auswirkungen, das Geschäftsfeld Lebensmittelindustrie konnte den Umsatz halten, erlitt aber einen starken Rückgang des Ergebnisses, wegen der Schliessungen der Gastronomie und des Überangebotes beim Wein. Rückläufig waren die Umsätze bei der Energie, wegen des massiven Preiseinbruchs in der Erdölbranche und der gesunkenen Mobilität in der Pandemie.
Die Fenaco überwies im letzten Jahr an die Landi und die Schweizer Bäuerinnen und Bauern als deren Mitglieder 31,5 Mio. Franken. Es wurden 379 neue Arbeitsplätze geschaffen und insgesamt rund 145 Mio. Franken investiert, unter anderem in Forschungskooperationen mit ETH Zürich, Agroscope oder FiBL oder in Start-ups. 2 Mio. Franken wurden in ein neues Zentrum für nachhaltigen Pflanzenschutz in Aesch BL investiert.
Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet die Fenaco einen leicht höheren Nettoerlös als im Jahr 2020. Betriebs- und Unternehmensergebnis werden unter dem Vorjahr erwartet, unter der Annahme, dass die Märkte sich im Verlauf des Jahres dank Fortschritten bei der Impf- und Teststrategie normalisieren.