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Nutri-Score-Streit dauert an

Eigentlich wollte die EU-Kommission bis Ende Jahr eine EU-weite einheitliche Nährwertkennzeichnung verabschieden. Daraus wird wohl nichts - Italien wehrt sich mit aller Kraft dagegen.

Die sogenannte Battery-Kennzeichnung, die von Italien vorgeschlagene Alternative zum Nutri-Score. (zVg)

Die «Farm to Fork»-Strategie, welche die EU-Kommission 2020 verabschiedet hat, sieht vor, dass die Kommission bis Ende 2022 auch über eine einheitliche Nährwertkennzeichnung in den EU-Mitgliederländern entscheidet. Doch der Entscheid wird voraussichtlich verschoben. Die Ausgangslage ist kompliziert: Der Standard Nutri-Score ist heute ind Frankreich, Deutschland, den BeNeLux-Länder und der Schweiz etabliert. In den skandinavischen Ländern allerdings wird die sogenannte «Keyhole»-Kennzeichnung verwendet. Und in Italien kommt die «Batterie»-Kennzeichnung zum Zug. Diese wird auch unterstützt von Tschechien, Ungarn, Rumänien und Lettland sowie Griechenland und Zypern.
Der Nutri-Score scheint in der Pole Position zu sein: Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA und die Gemeinsame EU-Forschungsstelle Joint Research Center kamen aufgrund von Studien zum Schluss, dass der Nutri-Score die Konsumenten dahingehend beeinflusst, dass sie gesündere Lebensmittel kaufen.
Italien blockt
Italien allerdings kritisiert den Nutri-Score heftig, weil Olivenöl, Parmiggiano oder Parmaschinken damit schlecht abschneiden. Die italienische EU-Vertretung organisierte am 26. Oktober einen runden Tisch mit europäischen Parlamentariern zum Thema. Man begrüsse das Ziel der EU, Übergewicht in der Bevölkerung zu reduzieren, hiess es. Dies dürfe aber nicht aufgrund künstlicher Einteilungen von «gesunder» und «nicht gesunder Ernährung» geschehen. Kritisiert wurde etwa, dass die Bewertung beim Nutri-Score aufgrund einer einheitlichen Menge von 100 Gramm erfolgt, obwohl von manchen Produkten viel weniger gegessen werde, und dass weder der Ernährungsstil der Konsumenten noch der Verarbeitungsgrad berücksichtigt werden.
Serge Hercberg, einer der Promotoren des Nutri-Score und Professor für Ernährung an der Sorbonne-Universität, erklärte gegenüber dem Fachblatt FoodNavigator, es sei klar, dass die italienischen Käse- und Fleisch-Lobbies so argumentieren würden. Immerhin gebe es über 110 wissenschaftliche peer-reviewed Studien, welche die Wirksamkeit des Nutri-Scores belegen würden. Auch 36 europäischen Verbänden aus dem Bereich Ernährung und Gesundheit verlangten am 3. November in einer Petition an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dass der Nutri-Score EU-weit eingeführt wird.
EU-Kommission arbeitet noch daran
Nach der Veranstaltung kommunizierten die Italiener, der EU-Entscheid werde nun verschoben. Die Kommission wollte dies nicht bestätigen. Ziel bleibe, in den kommenden Monaten zu entscheiden, sagte ein Sprecher gegenüber dem FoodNavigator. Die Kommission werte noch Bewertungen der Kennzeichnungen und Konsultationen mit den Mitgliedsstaaten aus. Und man werde auf den bestehenden Kennzeichnungen aufbauen. Es könnte also sein, dass der Nutri-Score in abgewandelter Form zum Zug kommt. Gleichzeitig ist absehbar, dass unter der EU-Präsidentschaft von Tschechien wohl nichts mehr passieren wird. Dessen Präsidentschaft geht am 1. Januar 2023 an Frankreich.

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