Die Interessengemeinschaft Agrarstandort Schweiz (IGAS) fordert, dass der Bundesrat die kommenden Verhandlungen mit der EU über die bilateralen Verträge möglichst rasch abschliesst. Der Erhalt des bilateralen Wegs sei im Interesse der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft, heisst es in einer Mitteilung. Die bilateralen Abkommen würden der Schweizer Landwirtschaft Grenzschutz bieten, aber den Marktzugang zu den Nachbarländern gewährleisten - dank gegenseitiger Anerkennung der Standards für Produktionsmittel, Bioprodukte oder AOP-Produkte. «Die Bilateralen sichern für die Landwirte die kostengünstige Beschaffung von Düngern, Futter- und Pflanzenschutzmitteln, Saatgut oder Maschinen.» Auch für die Lebensmittelverarbeiter böten die Bilateralen Zugang zu einem grossen Absatzmarkt.
Die Schweiz und die EU blieben im Landwirtschaftsabkommen zu 100% eigenständig beim Zollschutz und bei der internen Stützung, heisst es weiter. Es stünden keine Änderungen oder Erweiterungen von Zollkonzessionen zur Diskussion. «Anders lautende Behauptungen sind billige Angstmacherei» heisst es weiter. Dass der Bundesrat ein neues Abkommen mit der EU im Bereich der Lebensmittelsicherheit plane, sei vor dem Hintergrund neuer Risiken zu begrüssen.
Der mutmasslich künftige SVP-Präsident Marcel Dettling hatte im Interview mit «Nebelspalter» die falsche Aussage gemacht, ein Rahmenabkommen wäre «
der Tod der Schweizer Landwirtschaft». Und dass die Schweiz «viel, viel mehr Fleisch aus dem EU-Raum importieren» müsste, wenn sie EU-Recht übernehmen müsste. «Das würde die Schweizer Fleischwirtschaft und die Schweizer Landwirtschaft kaputt machen.»
In der IGAS sind unter anderem die Produzentenverbände IP-Suisse und Bio Suisse vertreten, aber auch die Detailhändler Coop und Migros, verschiedene Verarbeiter und Konsumentenschutzorganisationen.