2020 fiel der traditionelle Zibelemärit in Bern aufgrund der Coronaviruspandemie aus – im Jahr darauf zerstörte der Hagel die Ernte von vielen regionalen Zwiebelproduzentinnen und -produzenten, sodass sie für den Anlass mit Mengenproblemen zu kämpfen hatten. Dieses Jahr sieht es besser aus: Die Ernte liege dieses Jahr mengenmässig leicht über dem Durchschnitt der Vorjahre – 2021 nicht eingerechnet, sagt Stefan Wyss, Fachstellenleiter Gemüsebau am Inforama in Ins.
Hitze sorgt für kleinere Zwiebeln
«Die extreme Hitze im Sommer ist den Zwiebeln allerdings nicht so gut bekommen – so sind die Anteile an grossen Zwiebeln deutlich kleiner als üblich», erklärt er weiter. Bei grossen Zwiebeln sei es deshalb auch bereits zu Importen gekommen. Daneben sei es schwierig zu beurteilen, wie sich die Hitze auf die Lagerfähigkeit auswirke. «So kann trotz guten Erträgen noch nicht abgeschätzt werden, ob die Zwiebeln aus inländischer Produktion bis zur neuen Ernte in 2023 die Nachfrage decken kann», meint Stefan Wyss.
Für den diesjährigen Zibelemärit vom 28. November dürften die auffahrenden Produzentinnen und Produzenten genügend Ware haben – wenn auch etwas kleinere. Tatsächlich werden laut Verband der Schweizer Gemüseproduzenten an keinem Tag sonst so viele Zwiebeln an einem Ort verkauft und gegessen wie am Zibelemärit in Bern. Der Zibelemärit ist allerdings schon lange kein reiner Zwiebelmarkt mehr: Ausser Zwiebeln wird am Berner Zibelemärit auch anders Gemüse wie Lauch, Sellerie und Rüebli angeboten.
410 Stände am Zibelemärit
Hinzu kommen Textilien, Schmuck, Keramik und Spielwaren. «Dieses Jahr werden 410 Stände am Zibelemärit aufgestellt – ein Drittel davon sind Zibele- und Gemüsemarktstände», teilt Marc Heeb, Co-Leiter des Polizeiinspektorats des Stadt Bern, auf Anfrage mit. Und bereits frühmorgens werden die kunstvoll geflochtenen Zwiebelzöpfe ausgelegt und die ersten Schaulustigen unterwegs sein. «Wir können die erwartete Besucherzahl immer nur schätzen, gehen aber von mehreren Zehntausend Besucherinnen und Besucher aus – natürlich wird dann auch das Wetter eine grosse Rolle spielen», so Marc Heeb.