Der Frischhaltedosen-Hersteller Tupperware ist wegen Liquiditätssorgen heftig an der Börse unter Druck geraten. Nachdem die Firma vor akuten Geldnöten warnte, stürzte die Aktie am Montag um 49 Prozent auf 1.20 Dollar ab. Der Kurs fiel auf den niedrigsten Stand seit dem Rekordtief zu Beginn der Corona-Krise vor rund drei Jahren.
Tupperware hatte zuvor mitgeteilt, dass die Fortsetzung des Geschäftsbetriebs angesichts von Liquiditätsengpässen ungewiss sei. Die Firma hat Berater angeheuert und Gespräche mit potenziellen Investoren gestartet, um Geld aufzutreiben. «Das Unternehmen tut alles in seiner Macht Stehende», versprach Chef Miguel Fernandez.
Tupperware revolutionierte mit seinen teilweise als Designklassiker geltenden Schüsseln und Boxen einst die Haushaltswelt und setzte mit seinen Verkaufspartys auf einen neuen innovativen Produktvertrieb. Doch die 1946 gegründete Firma aus Orlando, deren Gründer Earl Tupper die Küchen mit seinen bunten «Wunderschüsseln» aufmischte, kriselt.
Im Schlussquartal 2022 brach der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 Prozent auf 313,7 Mio. Dollar ein. Unterm Strich machte Tupperware einen Verlust von 35,7 Mio. Dollar. Ausserdem verpasste es die Firma, den Jahresbericht pünktlich vorzulegen, was zum Bruch von Kreditvereinbarungen führen könnte.
Eine positive Entwicklung erhofft sich das Unternehmen von dem neuen Management in Deutschland. Wie im Heimatmarkt USA will Tupperware seine Utensilien auch in Deutschland bald im Einzelhandel verkaufen. Michel Philippe, Geschäftsführer für Deutschland und Österreich, sprach gegenüber der LZ von «vielversprechenden Gesprächen mit potenziellen Partnern aus dem Einzelhandel».