Bei der Emmi-Mittellandmolkerei entsteht der neue Karma-Haferdrink aus Schweizer Biohafer. (Roland Wyss-Aerni)
Bei Coop ist jede siebte Milch, die gekauft wird, eine vegane Alternative. Dabei steigt der Anteil von Produkten auf der Basis von Hafer gemäss Coop stetig an. Insgesamt führt der Grossverteiler mehr als 50 Milchalternativen und über 1800 vegane Produkte im Sortiment. Jährlich steigt der Umsatz mit Milchalternativen um 17 Prozent, bis 2026 soll das vegane Sortiment bei Coop verdoppelt werden.
Neu aus der Schweiz
Grund genug für Coop, den Hafer-Drink der Marke Karma nicht mehr zu importieren, sondern neu aus der Schweiz zu beschaffen - von Emmi, aus Schweizer Hafer und in Bioqualität. Zur Lancierung der neuen Drinks lud Coop die Medien in die Mittelland-Molkerei in Suhr ein. Im Angebot hat Coop ab sofort den Karma Bio Haferdrink Natur und den Karma Bio Haferdrink Barista, beide in der Ein-Liter-Packung. Der Letztere ist etwas sämiger, enthält 13 Prozent Hafer (in der Natur-Variante sind es 10 Prozent) und ist als Milchalternative für Kaffee gedacht. Auch die übrigen Haferdrinks von Karma sollen in den kommenden Wochen auf Schweizer Biohafer umgestellt werden.
Der Biohafer wird als Flocken in Big Bags angeliefert, er landet in zwei Hafersilos, die eine kontinuierliche Produktion gewährleisten. Der Hafer wird gemahlen und mit Wasser vermischt. Mit Enzymen werden anschliessend während ein paar Stunden die langkettigen Stärken des Hafers in kleinere Zuckermoleküle aufgespaltet. Dieser Prozess dauert je nach Rohstoff unterschiedlich lange, er wird beendet, wenn die richtige Süsse erreicht ist. Danach werden die Fasern von der Flüssigkeit abgetrennt, die Flüssigkeit wird mit Sonnenblumenöl vermischt und dann thermisiert. Zuletzt wird auf einer aseptischen TetraPak-Weichpackungslinie abgefüllt.
Ausbau der Produktion
Emmi produzierte schon vorher Haferdrinks, unter der eigenen Marke Beleaf und mit IP-Suisse-Hafer. Der neue Auftrag von Coop hilft einerseits die Anlagen auslasten und führte andererseits auch zu neuen Investitionen – es befruchte sich gegenseitig, sagte Bernhard Brönnimann, Standortleiter der Mittellandmolkerei.
Den Biohafer beschafft Emmi über ein gemeinsames Projekt mit der Fenaco. Man habe im letzten Jahr Glück gehabt mit der Ernte, man hoffe auch in diesem Jahr auf eine gute Ernte, sagte Erich Oehler, Leiter Key Account Management Coop bei Emmi. Die Menge bleibt vorläufig überschaubar: In einer ersten Phase produziert Emmi 1,5 Millionen Liter, dafür braucht es rund 150 Tonnen Biohafer.
Noch ungelöst ist die Frage, was mit den Faserresten aus der Drinkproduktion geschieht. Hier sei Emmi daran, eine gute und nachhaltige Lösung zu finden, hiess es in Suhr.