Käsealternativen werden zum Beispiel aus Cashewnüssen produziert. (Pixabay)
Pflanzliche Käsealternativen haben mittlerweile einen festen Platz in den Supermarktregalen. 17 dieser Produkte hat die Verbraucherzentrale Hamburg genauer untersucht. Das Fazit: Ernährungsphysiologisch sind die pflanzlichen Alternativen nicht so wertvoll wie echter Käse, weil sie meist nur sehr wenig Protein und kaum Calcium enthalten. Punkto Klimabilanz schneiden die pflanzlichen Produkte allerdings besser ab als Käse aus Milch, wie die
Verbraucherzentrale auf ihrer Website schreibt.
Kaum Kalzium, weniger Protein
Während herkömmlicher Käse eine wichtige Quelle für Kalzium ist, können Käsealternativen laut der Studie «nicht annähernd zu einer Deckung des täglichen Kalziumbedarfs beitragen». Auch Eiweiss enthalten die Alternativen deutlich weniger; im Schnitt sind es nur zwei Prozent, bei Käse hingegen etwa 18 Prozent.
Die pflanzlichen Käsealternativen haben meist einen ähnlich hohen Salzgehalt wie vergleichbarer Käse. Fünf pflanzliche Produkte sind im Test mit einem doppelt bis dreimal so hohen Salzgehalt negativ aufgefallen. Käse aus Milch hat einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können. Auch ein Grossteil der Ersatzprodukte weist ähnlich hohe Gehalte an gesättigten Fettsäuren auf. Die Alternativprodukte sind deshalb laut der Verbraucherzentrale ernährungsphysiologisch kein Ersatz für herkömmlichen Käse.
Grosse Geschmacksunterschiede
Grosse Unterschiede stellte die Verbraucherzentrale beim Geschmack fest. Manche Ersatzprodukte seien kaum vom Original zu unterscheiden. Andere würden säuerlich oder künstlich schmecken, auch die Konsistenz sei teilweise deutlich anders als das Original. Die pflanzlichen Alternativen sind laut der Studie stets teurer als der günstigste No-Name-Käse der jeweiligen Kategorie, allerdings häufig günstiger als Marken-Käse.
Weniger Wasser, kein Methan
Im Prinzip seien pflanzliche Produkte besser für das Klima, weil unter anderem der Wasserverbrauch für die Herstellung niedriger sei, kein Futter für die Tiere benötigt und kein Methan ausgestossen werde, so die Studie. Selbst der Transport der Rohstoffe (etwa Öle und Nüsse) für Ersatzprodukte aus fernen Anbauländern wirke sich nicht in gleichem Maße negativ auf deren Klimabilanz aus, so die Verbraucherzentrale.