Lindt & Sprüngli hat letztes Jahr 67 Prozent seiner Kakaoprodukte - Bohnen, Butter, Pulver und Schokoladenmasse - aus Nachhaltigkeitsprogrammen bezogen, das sind drei Prozentpunkte mehr als 2021 (64 Prozent). Bis 2025 sollen es 100 Prozent sein, wie aus dem
Nachhaltigkeitsbericht 2022 hervorgeht, den das Unternehmen am Donnerstag veröffentlicht hat. Mehr als 112‘000 Bäuerinnen und Bauern in sieben Kakaoherkunftsländern profitieren jetzt laut einer Mitteilung von den Investitionen in Schulung, Infrastruktur und Biodiversität im Rahmen des Lindt & Sprüngli Farming Programs, 2021 waren es 91'000 gewesen.
Bei den einzelnen Kakaoprodukten gibt es grosse Unterschiede bei der Beschaffung: Kakaobohnen stammen bereits seit 2020 zu 100 Prozent aus Nachhaltigkeitsprogrammen. Bei der Kakaobutter steigerte Lindt letztes Jahr den Anteil von 37 auf 44 Prozent. Beim Kakaopulver wurden erst fünf Prozent verantwortungsvoll beschafft, die gekaufte Schokoladenmasse (für Russell Stover) stammt noch überhaupt nicht aus Nachhaltigkeitsprogrammen. 2023 hat Lindt laut eigenen Angaben erste Bestellungen für Vanille, Zucker und Papier aus nachhaltiger Produktion aufgegeben, bis 2025 sollen auch diese Rohstoffe zu 100 Prozent verantwortungsvoll beschafft werden.
Auf Kurs sieht sich Lindt auch beim Ziel, bis 2025 nur noch Kakao von Bauern zu beziehen, die Teil eines Kinderarbeit-Monitorings sind. Aktuell sind 57 Prozent der Bauernfamilien von einem sogenannten Child Labor Monitoring and Remediation System (CLMRS) erfasst. Zudem hat das Unternehmen 1,25 Millionen Franken für die Multi-Stakeholder-Initiative Child Learning and Education Facility (CLEF) zugesagt, um den Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung zu verbessern und damit die Ursachen der Kinderarbeit zu bekämpfen, wie Lindt in einer Mitteilung schreibt.
Lindt & Sprüngli verpflichtet sich dazu, die Treibhausgasemissionen in der Wertschöpfungskette des Unternehmens (Scope 1, 2 und 3) zu reduzieren und sich im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens wissenschaftsbasierte Reduktionsziele zu setzen. Das Unternehmen hat seine Klimaziele der Science Based Targets Initiative (SBTi) zur Validierung vorgelegt. In der zweiten Jahreshälfte 2023 werden die definierten und validierten Ziele bekanntgegeben.