Keine sechs Monate nach der erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne im Umfang von 4,2 Millionen Franken bittet der Onlinehofladen bereits wieder zur Kasse: Finanzierungsrunde F in der Höhe von mindestens 10 Millionen bis zu 16 Mio. Franken seien nötig, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern, schreibt der Unternehmensberaterblog Carpathia.ch. 10 Millionen seien bereits von Bestandsinvestoren gesammelt, den Rest solle die loyale «Crowd» beisteuern.
Es sei enorm schwierig, diese Finanzierungsrunde aufgrund der aktuellen makroökonomischen Umstände durchzuführen. Farmy AG habe die Unternehmensbewertung deutlich senken müssen, um die Mittel für die Serie-F-Finanzierungsrunde aufzubringen. Der Aktienkurs wird in dieser Runde von 11,99 Franken auf 2,64 sinken. Um den Betrieb fortzuführen und die Rentabilität zu sichern, habe Farmy keine andere Wahl gehabt. Die Alternative wäre der Konkurs gewesen.»
Noch vor wenigen Wochen wurde das Unternehmen von der Aktionariat AG mit 70 Millionen Franken bewertet. Bei einem Umsatz von 31 Millionen komme dieser rapide Wertzerfall für die meisten der frischgebackenen 1850 Miteigentümer*innen wohl doch überraschend, so der Blog weiter. Farmy beschwichtigt, dass die Bewertungskorrektur dem Marktdurchschnitt entspräche.
Der Online-Händler will seinen Fokus auf die Schweiz legen, um so schnell wie möglich die Profitabilität zu erreichen. Die Personalkosten seien bereits gesenkt worden. Der durchschnittliche Bestellwert von sei von 120 auf über 150 ebenso bereits im Q1 2023 erreicht worden. Die Suche nach weiteren Möglichkeiten zur Kostensenkungen und Effizienz/Produktivitätsverbesserungen würden laufen.
Carpathia stellt im Artikel die Frage, wie lange der Atem des dynamischen und mutigen E-Food-Anbieters noch reiche um im Wettbewerb mit den Konzern-Tankern Migros, Coop und neu Aldi zu bestehen. Hoffnung bestehe dass die Kapitalerhöhung gelingt. Aus Kundensicht sei Farmy schliesslich eine echte Bereicherung im Schweizer E-Food.