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Bei Rewe ist der Papierprospekt Geschichte

Ab dem 1. Juli verzichtet Deutschlands zweitgrösster Detailhändler Rewe auf die wöchentlichen Aktionsprospekte aus Papier.

Rewe-Vorstand Peter Maly (r.) übergibt den letzten Papierprospekt an Leif Miller vom Naturschutzbund. (Rewe/Christoph Grosse)

25 Millionen Papierprospekte druckte und verteilte Rewe bislang Samstag für Samstag, um für die Aktionen der nächsten Woche zu werben. Zugunsten der Umwelt und des Klimas gibt es bei Rewe ab dem 1. Juli keine sogenannten Handzettel mehr. Damit spart Rewe pro Jahr mehr als 73'000 Tonnen Papier, 70'000 Tonnen CO2, 1,1 Millionen Tonnen Wasser und 380 Millionen kWh Energie ein, wie Rewe in einer Mitteilung schreibt.
«Viele finden unsere Entscheidung riskant», wird Peter Maly, Vorstand der Rewe-Gruppe zitiert. «Der Papier-Prospekt ist schließlich seit Jahrzehnten das mit Abstand wichtigste Werbemittel der Branche. Wir können uns beim Thema Nachhaltigkeit aber nur verbessern, wenn wir umdenken, Altes hinterfragen und Mut beweisen.»
Den Schritt hatte Rewe bereits vor einem Jahr angekündigt (foodaktuell berichtete). Am Freitag übergab nun Peter Maly den letzten Rewe-Papier-Prospekt an Leif Miller, den Bundesgeschäftsführer des NABU (Naturschutzbund Deutschland). «Wir hoffen, dass viele Mitbewerber im Lebensmitteleinzelhandel dieser Entscheidung folgen werden», wird Miller in der Mitteilung zitiert. Der NABU begleitet das Nachhaltigkeitsengagement von Rewe bereits seit 2009 als unabhängige Instanz.
Statt mit den Papierprospekten informiert Rewe seine Kundschaft ab sofort in der Rewe-App, auf der Rewe-Website, via WhatsApp oder in klassischen Medien wie Tageszeitungen oder im Radio über die Wochenangebote. Ein Teil der eingesparten Druckkosten fliesst in ausgewählte Nachhaltigkeitsprojekte. Über den ökologischen Fussabdruck der elektronischen Kanäle macht Rewe keine Angaben.
Die «Handelsikone» Papierprospekt verabschiedete Rewe mit einer eigenen Pop-Up-Galerie in einem Einkaufszentrum in Berlin. Dort ist das das letzte Exemplar des Papier-Prospekts zu sehen und Werke von vier Künstler:innen, die sich mit der Abschaffung des Papierhandzettels auseinandergesetzt haben.

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