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«Wir machen auch politisch Druck»

Stefan Flückiger, Geschäftsführender Präsident des neuen Vereins «Faire Märkte Schweiz», will gegen zu hohe Preise im Laden und zu tiefe Preise für die Bauernfamilien kämpfen.

«Wir wollen eine faire Verteilung der Wertschöpfung.» Stefan Flückiger, Präsident von Faire Märkte Schweiz. (zVg)

Foodaktuell: Was ist Ziel und Zweck des neuen Vereins «Faire Märkte Schweiz»?
Stefan Flückiger: Alle reden von Nachhaltigkeit. Aber häufig fehlt die soziale Komponente, und damit auch die Fairness, die in unserer liberalen Marktwirtschaft mit immer mehr marktmächtigen Unternehmungen zunehmend wichtiger wird. In einer ersten Phase fokussieren wir uns auf die Agrar- und Lebensmittelmärkte. Dabei geht es nicht nur um faire Lieferbeziehungen, sondern auch um eine faire Verteilung der Wertschöpfung.
Das bedeutet?
Das bedeutet nicht zu hohe Preise für die Konsumenten und nicht zu tiefe Preise für die Produzenten. Diese Preisschere geht immer mehr auf, unten beim Produzenten wird gedrückt, beim Konsumenten wird angehoben. Das wollen wir bekämpfen. Insbesondere sollen Produzentenpreise den Aufwand entschädigen, der bei der Produktion der Lebensmittel effektiv entsteht. Wir möchten mit dem Verein eine breite Fairness-Debatte auslösen.
Ihr Verein hat eine Meldestelle für Bäuerinnen und Bauern, aber auch für kleinere und mittlere Lebensmittelverarbeiter geschaffen, die sich mit Marktmissbräuchen konfrontiert sehen. Was ist die erste Bilanz?
Wir haben schon viele Meldungen erhalten und sind jetzt daran, zu überprüfen, welche Meldungen einen substanziellen Hintergrund haben und für die Weko eventuell etwas hergeben. Wir sind zuversichtlich, dass noch mehr Meldungen kommen, wo ein Missbrauch vermutet wird, und freuen uns, wenn sich auch noch mehr Verarbeitungsbetriebe melden.
Aus welchen Branchen haben Sie am meisten Meldungen erhalten?
Aus allen Branchen, insbesondere aus der tierischen Produktion.
Sie werfen der ELSA Group vor, mit ihrer jüngsten Preissenkung ihre Marktmacht zu missbrauchen. Haben Sie von der ELSA schon eine Antwort erhalten?
Bis jetzt nicht, aber wir gehen davon aus, dass noch eine Antwort kommen wird.
Kenner des Milchmarktes und des Wettbewerbsrechts sehen geringe Chancen dafür, dass sie damit bei der Weko etwas erreichen.
Das verstehe ich. Die aktuelle Rechtsauslegung stellt eine hohe Hürde dar. Wir sind aber überzeugt, dass bei der ELSA relative Marktmacht im Spiel ist, weil die aktuelle Marktsituation es eigentlich nicht erlaubt, dass die Milchpreise in dem Ausmass nach unten gehen, wie es die ELSA will. Und deshalb sind wir der Meinung, dass die Weko sich damit befassen und dass die Rechtsauslegung geändert werden muss. Da werden wir auch politischen Druck machen.
Wie genau?
Wir werden in der Herbst- und Wintersession Vorstösse in diese Richtung einreichen. Es sollte auch möglich sein, dass Landwirte sich besser zusammenschliessen können, um der Marktmacht der Abnehmer etwas entgegenzustellen, wie es in der EU möglich ist. Die «faire Verteilung der Wertschöpfung» ist als strategisches Ziel auch im Bericht des Bundesrates zur künftigen Agrarpolitik festgehalten. Aber wie der Bundesrat dieses Ziel erreichen will, steht nirgends.

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