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Selbstverantwortlich zu mehr Nachhaltigkeit

Nachhaltig vom Acker bis zum Teller: Die Klimastrategie des Bundes hat hohe Ziele gesteckt.

Quelle: BLW

Es sind ambitionierte Ziele, welche die Bundesverwaltung erreichen will: In der Schweiz soll der Treibhausgas-Fussabdruck der Ernährung bis 2050 pro Kopf um zwei Drittel sinken - gemessen an 2020. Und die Emissionen der Landwirtschaft sollen um 40 Prozent sinken - gemessen an 1990. Wie das im Einzelnen geschehen soll, steht in der knapp 100 Seiten starken «Klimastrategie Ernährung und Landwirtschaft 2050», die am 5. September von den drei Bundesämtern für Landwirtschaft (BLW), für Umwelt (BAFU) und für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) vorgestellt wurde.
Vorgeschlagen wird ein Strauss von 42 Massnahmen. Dabei geht es um Konsum, aber auch um den effizienten Umgang mit den Ressourcen, also mit Nährstoffen, Wasser, Boden und Energie. So sollen beispielsweise Ernährungsempfehlungen im Sinne der Nachhaltigkeit angepasst werden, es soll ein Aktionsplan gegen Food Waste umgesetzt oder Importe von nachhaltigen Produkten gefördert werden. Auf Seite Produktion soll beispielsweise der effiziente Einsatz von Dünger und Futtermitteln gefördert werden, aber auch die Zucht von an den Klimawandel angepassten Tierrassen und Pflanzensorten (Gentechnik ist kein Thema) oder die Bemühungen um Bodenfruchtbarkeit und um CO2-Speicherung.
Unweigerlich im Fokus: Die Tierhaltung
Exemplarisch für die Stossrichtung des Berichtes ist die Massnahme P-05b auf Seite 42, es ist einer der Schmerzpunkte, an dem sich noch viele Diskussionen entzünden werden: das Bestreben, auf Ackerflächen «in erster Linie gesunde und nachhaltig erzeugte pflanzliche Produkte für die direkte menschliche Ernährung» anzubauen. Direktzahlungen und Marktstützungen sollen so angepasst werden, dass weniger Futterbau betrieben wird. Weniger Futterbau bedeutet - sehr vereinfacht gesagt - weniger Tiere, weniger Tiere bedeutet mehr Nachhaltigkeit. Gleichzeitig, so wird relativiert, sei «darauf zu achten, dass die Entwicklung abgestimmt auf die Anpassungen beim Konsum erfolgen». Damit sind sowohl links-grüne Forderungen nach nachhaltigeren Direktzahlungen wie auch die Sorgen des Bauernverbandes, dass beim Fleisch Marktanteile verloren gehen könnten, bereits eingebaut.
«Die Strategie hat keine Vorschriften, keine erzieherischen Massnahmen, keine einschneidenden Regulierungen», betonte Christian Hofer, Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft, vor den Medien in Bern. Es sei eine langfristige Strategie der Selbstverantwortung, der Motivation und der Innovation. Als Steuerungsinstrument für die Verwaltung könne sie mithelfen, die verschiedenen Akteure miteinzubeziehen in eine gemeinsame Anstrengung. Es werde dann aber die Rolle der Politik sein, konkrete und verpflichtende Massnahmen zu beschliessen.
Michael Beer, Vizedirektor im Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, betonte, an den bisherigen Empfehlungen zum Fleischkonsum ändere sich nichts. Diese lauteten schon seit Jahren, dass zwei bis drei Portionen Fleisch pro Woche genug wären. Wenn die Schweizerinnen und Schweizer sich an diese Empfehlungen halten würden, sagte Beer, könnte die Umweltbelastung der Ernährung halbiert werden. Ziel des BLV ist es, die Ernährungspyramide und die Ernährungsempfehlungen noch stärker an Nachhaltigkeitskriterien auszurichten. Hier brauche es aber auch noch viel Forschung und mehr Wissen, um schlüssige Empfehlungen geben zu können, sagte Beer gegenüber foodaktuell.
Neue Zielkonflikte
Auch die Lebensmittelindustrie verpflichtet sich, nachhaltiger zu werden, wie Lorenz Hirt, Geschäftsführer der Föderation der schweizerischen Nahrungsmittelindustrien Fial, sagte. Er wies darauf hin, dass mit der höheren Gewichtung der Nachhaltigkeit auch neue Zielkonflikte entstünden. Beispielsweise seien Blühstreifen neben Weizenfeldern ökologisch sinnvoll, sie würden aber das Befallsrisiko mit dem Pilz Mutterkorn erhöhen. Für die Getreidebranche sei es schwierig, wenn das eine Bundesamt Blühstreifen fördere und das andere gleichzeitig die Toleranz für Mutterkornsporen stark senke.

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