Die Marke Kopenhagen ist im Geschenksegment aktiv. (zVg)
Grupo CRM betreibt ein Direktvertriebsmodell mit mehr als 1000 Schokoladenboutiquen der Marken Kopenhagen und Brasil Cacau sowie einer wachsenden Online-Präsenz, wie Nestlé mitteilt. Die Transaktion wird voraussichtlich im Jahr 2024 abgeschlossen, wenn die Behörden sie genehmigen. Wie viel sich Nestlé den Kauf kosten lässt, gab der Konzern nicht bekannt.
Die bisherige CEO Renata Moraes Vichi wird das Grupo CRM-Geschäft weiterhin als CEO führen sowie Minderheitsaktionärin bleiben. Sie ist laut Mitteilung seit 25 Jahren im Unternehmen tätig und hat Grupo CRM mit aufgebaut und deutlich erweitert.
Nestlé hat laut eigenen Angaben bereits ein starkes Süsswarengeschäft in Brasilien. Die Transaktion werde es Nestlé ermöglichen, im High-End-Geschenksegment zu wachsen. Nestlé werde dabei seine weltweiten Forschungs- und Entwicklungskapazitäten nutzen, um Innovation und Wachstum voranzutreiben. Zudem unterstütze das Unternehmen die Nachhaltigkeitsziele der Grupo CRM.
Eine halbe Milliarde?
Laut Medienberichten legt Nestlé für die Übernahme umgerechnet gut eine halbe Milliarde Euro auf den Tisch. Offiziell werden zwar keine finanziellen Details genannt. In den brasilianischen Medien kursiert indes ein Kaufpreis zwischen umgerechnet 550 und 850 Millionen Franken.
In der Finanzgemeinde erhält der Deal Zuspruch. So heisst es etwa aus dem Analystenhaus Baader Helvea, dass die Transaktion «strategisch gut» zu Nestlé passe, da so das Engagement in den aufstrebenden Märkten Südamerikas erhöht werde und Nestlé den Vorsprung gegenüber anderen Nahrungsmittelmultis wie Mondelez ausbauen könne. Zudem trete Nestlé damit in direkten Wettbewerb mit Lindt & Sprüngli, die ebenfalls eine eigene Ladenkette in Brasilien betreibe.
Die Experten der ZKB schätzen indes den Umsatzanteil der Grupo CRM für den Gesamtkonzernumsatz von Nestlé auf weniger als 1 Prozent. An der Börse löst der Deal derweil keine Begeisterung aus. Die Aktien von Nestlé verlieren in einer ersten Reaktion in einem ebenfalls tieferen Gesamtmarkt 0,5 Prozent.