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Innovative Projektideen für ein nachhaltiges Ernährungssystem

Pflanzliche Joghurtalternativen aus Aprikosenkernen, alkoholfreies Bier ohne Zucker oder fermentiertes Okara als Proteinnahrung: Die Akademien der Wissenschaften Schweiz fördern sechs innovative Foodprojekte.

Die HAFL forscht daran, wie sich fermentierte Aprikosenkerne für Joghurtalternativen nutzen lassen.

Quelle: zVg

Im Programm Food 4.0 begleiten die Akademien der Wissenschaften Schweiz unter dem Lead der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) innovative Projektideen, die ganz am Anfang der Entwicklung stehen. Gefördert werden insbesondere Projekte, die neue Perspektiven für eine erfolgreiche Entwicklung des Schweizer Ernährungssystems aufzeigen. Bei der diesjährigen Ausschreibungsrunde wurden 30 Projekte eingereicht. Ein Expertengremium wählte die sechs erfolgsversprechendsten aus. Diese werden nun finanziell unterstützt, wie die SATW in einer Mitteilung schreibt.
Nachhaltige Ernährung und Lebensmittelverarbeitung
In einem der unterstützten Projekte arbeiten Forschende des Labors für nachhaltige Materialien der ETH Lausanne mit Nebenprodukten der Tofu- und Sojamilchproduktion. Sie untersuchen, wie diese Produkte – in der Fachsprache Okara genannt – die heute häufig in der Tierernährung oder im Abfall landen, mittels essbarer Pilze fermentiert und so für die menschliche Ernährung genutzt werden können.
Ein weiteres Projekt vom Institut für nachhaltige Lebensmittelverarbeitung an der ETH Zürich entwickelt ein Modell des maschinellen Lernens, um bakterielle Kontaminationen in Lebensmitteln besser zu erkennen. Damit leistet es einen Beitrag zur Vermeidung von Food Waste und für einen verbesserten Einsatz der Digitalisierung in Unternehmen.
Um das Thema Gesundheit geht es im Projekt der Vereinsbrauerei Brewdaz in Zürich: Diese will ein alkoholfreies Bier ohne Zucker produzieren und somit eine gesunde Alternative zum herkömmlichen, alkoholfreien Bier auf den Markt bringen. Zucker wird in diesem Getränk durch wasserlösliche Nahrungsfasern (NFs) ersetzt. NFs verursachen allerdings unerwünschte Trübungen oder einen ungewöhnlichen Beigeschmack, weshalb bis dato keine solchen Produkte auf dem Markt erhältlich sind. Ein grundlegendes Verständnis der Zusammenhänge zwischen NFs und Mundgefühl wird in diesem Projekt erarbeitet und ein erster Marktprototyp umgesetzt.
Ein Projekt der HAFL untersucht Fermentationskonzepte für pflanzliche Joghurtalternativen aus Milchsäure-fermentierten Aprikosenkernen.
Das sind die sechs Projekte
- Eiweisshaltige Kerne: Fermentationskonzepte für pflanzliche Joghurtalternativen aus Milchsäure-fermentierten Aprikosenkernen: Dr. Lisamaria Bracher, BFH, Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, Fachbereich Food Science & Management
- Messsystem zur Inline-Charakterisierung der Textur von Lebensmitteln mit strukturierten Pflanzen-/Hybridproteinen als Teil der Digitalisierung der Wertschöpfungskette: Dr. Adrian Tica, ETH Zürich, Institut für Lebensmittelwissenschaften, Ernährung und Gesundheit; Labor für Lebensmittelverfahrenstechnik
- Waste2Taste - Hybride Proteinnahrung aus der Fermentation von Okara mit Pilzen: Prof. Tiffany Abitbol, EPFL, Institute of Materials (IMX); Sustainable Materials Laboratory (SML)
- ProOH – Kohäsionsprozess für neuartige, nachhaltige, proteinreiche und vegetarische Lebensmittel: Dr. Matthias Kinner, ZHAW Life Sciences and Facility Management, Forschungsgruppe für Lebensmitteltechnologie
- Alkoholfreies Bier ohne Zucker «Beer Zero»: Dr. Kim Mishra, Verein Brewdaz
- Machine-Learning-Modelle zur Erkennung bakterieller Verunreinigungen in der Nahrungsmittelindustrie: Marwan El Chazli, EPFL, Institute of Physics – IPHYS, Laboratory of Quantum and Nano-Optics
Mehr Infos zu allen Projekten finden Sie hier.

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