Handelsmarken sind gefragt: Preiseinstiegs-Eigenmarke Prix Garantie von Coop wuchs 2023 um fast 16 Prozent.
Quelle: Symbolbild Coop
Wegen Teuerung und Inflationssorgen sind die Konsumentinnen und Konsumenten in Europa im letzten Jahr massiv auf Eigenmarken umgeschwenkt. Der Umsatz mit Eigenmarken kletterte um 13 Prozent auf 340 Milliarden Euro, ein neuer Rekord. Die Herstellermarken konnten im gleichen Zeitraum nur um sechs Prozent zulegen. Eigenmarken machen inzwischen 38,5 % des gesamten Lebensmittelmarktes aus. Das geht aus dem aktuellen Private-Label-Jahrbuch hervor, für das der Marktforscher Nielsen im Auftrag der Private-Label-Messe PLMA 17 europäische Märkte untersucht hat, darunter auch die Schweiz. Die Analyse umfasst etwa 500 Einzelhändler und Hunderte von Supermarktprodukten aus dem Food- und Non-Food-Bereich.
In 16 der 17 untersuchten Märkte konnten die Eigenmarken letztes Jahr zulegen. Die einzige Ausnahme ist die Schweiz. Hierzulande verloren die Eigenmarken letztes Jahr 0,1 Prozentpunkte. Mit einem Eigenmarkenanteil von 51,8% ist die Schweiz aber nach wie vor das einzige Land mit einem Anteil von über 50%, wie es in einer Mitteilung der PLMA heisst.
Weniger Volumen, mehr Umsatz
Betrachtet man das Volumen, so hat der Lebensmittelmarkt letztes Jahr insgesamt, Eigenmarken und Herstellermarken zusammengenommen, lediglich -1% an Volumen verloren. In der Mehrzahl der Länder kauften die Verbraucher weniger Produkte als im Vorjahr. Trotz der schwierigen Marktsituation gelang es den Handelsmarken, ein Mengenwachstum von +2% zu erzielen. Herstellermarken verzeichneten einen Rückgang von -3%.
Aus wertmässiger Sicht zeigen die Zahlen deutlich die Auswirkungen der Inflation. Der Umsatz aller Artikel - Marken und Handelsmarken - stieg um 72 Mrd. Euro, das heisst um fast 9 Prozent - trotz des Rückgangs des Absatzvolumens in Europa um -1 %. Eigenmarken sind dabei ein echter Wachstumsmotor: 54 % des gesamten Marktwachstums sind laut Mitteilung auf Eigenmarkenverkäufe zurückzuführen.