Das ETH Spin-off Climeworks betreibt in Island eine Anlage, die heute rund 4000 Tonnen CO2 pro Jahr absaugt.
Quelle: Climeworks
Zur Bewältigung der Klimakrise setzen viele ihre Hoffnung auf sogenannte Direct-Air-Capture-Technologien (DAC), um CO2 aus der Luft zu filtern und dauerhaft unterirdisch zu speichern. Auch die Schweizer Klimapolitik will auf diese Weise fünf Millionen Tonnen CO2 aus dem Kreislauf nehmen. Ob das gelingt, hängt entscheidend davon ab, ob und wie rasch die Kosten für solche DAC-Anlagen sinken.
Das ETH-?Spin-off Climeworks betreibt eine solche DAC-Anlage in Island. Sie saugt 4000 Tonnen CO2 pro Jahr aus der Luft. Die Kosten pro Tonne: 1000 bis 1300 Dollar. Forschende der ETH haben nun eine neue Methode entwickelt, um die zukünftigen Kosten verschiedener DAC-Technologien besser abschätzen zu können. Ihr Fazit: Mit zunehmender Skalierung der Technologien dürfte es zwar billiger werden, CO2 aus der Luft zu filtern, aber nicht so billig, wie manche Akteure das erwarten. «Statt der oft kolportierten 100 bis 300 Dollar pro Tonne CO2 dürfte der Preis eher bei 230 bis 540 Dollar liegen», heisst es in einer Mitteilung der ETH.
Konkret haben die Forschenden die potenziellen Kosten von drei Technologien berechnet, die bereits heute im Einsatz sind: jene des ETH-Spin-offs Climeworks sowie die Abscheidung von CO2 in wässriger Lösung und durch Kalziumoxid. Was die möglichen Kosten angeht, hat aus heutiger Sicht keine dieser Technologien klare Vorteile gegenüber den anderen. Alle drei sollten daher laut den Forschenden weiterentwickelt werden. ETH-Professor Bjarne Steffen, der die Methode mitentwickelt hat, betont aber auch: «Die Verfügbarkeit von DAC-Technologien sollte auf keinen Fall unsere Anstrengungen reduzieren, CO2-Emissionen zu vermeiden.»