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China: Geduldsprobe für Schweizer Exporteure

Es braucht Geduld, nach China zu exportieren, trotz Freihandelsabkommen. Die Unternehmen hoffen auf Bundespräsident Johann Schneider-Ammann, der demnächst nach Peking reist.

Der Milchverarbeiter Hochdorf profitiert schon heute von tiefen Zöllen für Babyfood. (Bild: zVg Hochdorf)

«Einschwingprobleme». So bezeichnete Bundesrat Johann Schneider Ammann die Probleme im Export nach China mit dem Freihandelsabkommen China – Schweiz. Als Meilenstein hat Schneider-Ammann das Abkommen vor bald zwei Jahren gepriesen. Dieses ermögliche Milliarden-Einsparungen bei den Zöllen. Doch von freiem Handel ist heute keine Spur. Wenn die Zollvorteile genutzt würden, bleibe die Ware bis fünf Tage länger im Lager liegen bleiben, wird die Exportverantwortliche von Confiseur Läderach AG in der Handelszeitung zitiert. So zahle Läderach lieber den Normaltarif von 10 Prozent für Schokolade. Die Zollvorteile würden durch die Schikanen der Zollbehörden zunichte gemacht. Emmi konnte noch vor Ostern den ersten Container unter den FHA-Bestimmungen exportieren. Wenngleich mit erheblichem Zusatzaufwand, wie Mediensprecherin Sibylle Umiker sagt. Demnächst führe Emmi Gespräche mit dem Bund zu diesem Thema.

Anhaltende bürokratische Umstände
Lindt begrüsst das Freihandelsabkommen. Allerdings brauche es durch die anhaltenden bürokratischen Umstände Geduld, bis auch Lindt davon profitieren könne, sagt Lindt-Sprecherin Nina Keller. Bei Lindt seien die Lindor-Kugeln die beliebtesten Produkte, wohl weil die rote Farbe der Verpackung als Glücksbringer gelte. Lindt hat seit vielen Jahren eine regionale Vertretung in Hong Kong und seit 2012 eine eigene Tochtergesellschaft für Marketing und Vertrieb in Shanghai. Lindt Produkte sind gemäss Keller schon in 3000 Verkaufspunkten präsent. Das Vertriebsnetz soll jedoch noch besser ausgebaut werden. Zur Geduld mahnt die Exportfördergesellschaft Switzerland Global Enterprise (SGE). Sie weist darauf hin, dass die Umsetzung der Zollreduktionen seine Zeit braucht. Nämlich je nach Produkt bis ins Jahr 2028. In welchem Umfang das Freihandelsabkommen mit China derzeit genutzt werde, lasse sich im Moment ohne die entsprechenden Zolldaten aus China zwar nicht sagen, sagt Daniel Bont, Senior Consultant SGE, Hong Kong. Doch: «Für viele KMU lohnt sich das FHA erst in den nächsten Jahren», sagt er. Die SGE rät den Unternehmen, sich bei Problemen beim Zoll direkt beim Seco zu melden.
Verständnis für die chinesische Seite
Nicht viel geändert hat siche Hochdorf AG. «Der Export von Babynahrung nach China hat sich seit dem Freihandelsabkommen für uns nicht verändert», sagt Christoph Hug. Die Zölle auf Babynahrung seien schon immer tief gewesen und würden jetzt nach und nach abgebaut. Auch der administrative Aufwand sei schon immer hoch gewesen. «Wir haben diesen Prozess gut im Griff und wissen, welche Dokumente wir vorzulegen haben», sagt Hug . Er hat ein gewisses Verständnis für die chinesische Seite, weil die lückenlose rasche Umsetzung eines Abkommens in diesem grossen Land nicht einfach sei. Auch Chocolat Frey habe nie Probleme mit dem Export nach China gehabt, man habe mit professionellen Distributoren zusammengearbeitet, sagt Sprecherin Pascale Buschacher. Schweizer Schokolade gelte bei den chinesischen Retailern als profilierend, schon deswegen habe es wenig Probleme gegeben, sagt Buschacher. Dennoch hat Chocolat Frey den Export nach China schon wieder eingestellt. Nicht wegen Problemen mit dem Freihandelsabkommen, sondern weil die Migros-lndustrie seit Ende 2015 eine fokussierte Exportstrategie verfolge, wie Buschacher erklärt. Auch die Schweizer Fleischwirtschaft sieht Potenzial in China. So hat Bell den Betrieb von chinesischen Behörden auditieren lassen, wobei das finale Ok noch ausstehend sei, wie Bell-Sprecher Davide Elia sagt.
Alle hoffen auf Schneider-Ammann
Erfahrungsgemäss dauert es gemäss S-GE jeweils etwas länger, bis der Prozess eines FHA technisch reibungslos verläuft. Und viele vertrauen darauf, dass Bundespräsident Schneider-Ammann die Interessen der Schweizer Wirtschaft wirksam vertreten wird. hanspeter.schneider@rubmedia.ch

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