Konsumenten mögen ein Lebensmittel manchmal nur, weil sie von der Marke oder  Werbung beeinflusst sind. Eine Gruppe von finnischen Forschern untersuchte dieses Phänomen für Joghurts. Die Probanden füllten vor dem Experiment drei Fragebogen aus. Der erste fragte nach den Präferenzen für bestimmte Marken nach der Loyalität dazu. Der zweite war ein psychologischer Test, um zu bestimmen, ob der oder die Befragte eher traditionell veranlagt war oder interessiert gegenüber Neuem. Der dritte zeigte Bilder von zehn Marken, denen der oder die Befragte Werte wie «traditionell», «verantwortlich», «neutral», «ethisch», usw. zuschreiben sollte. Danach degustierten die Kandidaten Proben je einer lokalen und einer ausländischen Joghurt-Marke getestet, zuerst blind und dann mit Kenntnis der Marke. In einem zweiten Experiment degustierten die Kandidaten erneut eine lokale und eine ausländische Marke, vorher wurden ihnen aber Bilder gezeigt, welche entweder traditionalistisch oder hedonistisch geprägt waren. Im Fragebogen vor der Degustation hatten 91 Prozent der Kandidaten angegeben, die lokale Joghurt-Marke vorzuziehen. Sobald sie in der Degustation erkannten, welche Marke sie degustieren, empfanden sie den Geschmack der lokalen Marke als noch besser.

Die meisten Kandidaten bewerteten die lokale Joghurt-Marke als traditioneller und die ausländische als weniger konventionell. Und Kandidaten, die sich selber als traditioneller bezeichneten, bewerteten die lokale Marke als besser, Kandidaten, die sich selber als hedonistischer bezeichneten, bewerteten die ausländische Marke als besser. Die Konsumgewohnheiten bei Joghurt variieren von Land zu Land. In deutschsprachigen Länden gehort Joghurt eher zum Frühstück, in England ist es eher ein Dessert. Die Amerikaner mögen es «light» und für Chinesen ist allein die Herkunft Schweiz für ein Joghurt Qualitätsmerkmal. Allerdings sind Schweizer Joghurts im internationalen Vergleich teuer. aa