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Proteindiskussion hält an

In der Schweiz ist seit zwei Jahren die Proteingehaltsbezahlung in Kraft. Für die einen liegt der Fokus immer noch stark auf Protein, für die anderen muss sich die Bezahlung noch stärker auf Protein richten.

Rémi Courbou, Student der Agrarwissenschaften: «In Frankreich war man auf den Ertrag fixiert.»

«Was in der Schweiz ein Riesenthema ist, ist in Deutschland schon lange passé». Dies sagte Dr. Peter Haarbeck, der Geschäftsführer des Verbands Deutscher Müller, an der Qualitätstagung Weizen. In Deutschland richte sich der Weizenpreis auch nach dem Proteingehalt. «Wir suchen seit Jahren den Weg hinaus aus der Rohproteinfixierung», sagte Haarbeck. Unter anderem auch, weil die EU-Kommission Deutschland verklagt habe wegen zu hohen Pflanzenschutzrückständen im Trinkwasser. Schliesslich überlege sich ein Getreideproduzent, noch einmal eine Stickstoffgabe Kopfdüngung zu machen, wenn er den Proteingehalt noch um ein halbes oder ganzes Prozent heraufdrücken könne. Auch in der Schweiz sind die Fachleute überzeugt, dass der Rohproteinwert nicht ausschlaggebend für die Qualiät eines Weizens ist. Da seien ganz andere Parameter nötig (vergl. Artikel). Es sei aber einfach derjenige Wert, der am einfachsten gemessen werden könne. Dem hielt André Betschart von der Groupe Minoteries entgegen, dass der Proteingehalt direkt mit dem Feuchtglutengehalt korreliert sei. Dieser sei für die Bäckereien ein wichtiger Parameter. Die Bezahlung nach Proteingehalt erlaube es den Landwirten, die Bedürfnisse der Bäcker besser verständlich zu machen. Doch das Bonus/Malussysten sei noch zu wenig ausgeprägt, fand Betschart.

Fokus auf Ertrag
In Frankreich ist der Proteingehalt traditionellerweise tief. Der Proteinstandardwert von französischem Weizen liegt bei nur gerade 11 Prozent, wie Rémi Courbou, Student der Agrarwissenschaften, Agro-Sup, Dijon an der Tagung erklärte. Beim Schweizer Weizen liegt dieser Wert bei 12,5 Prozent. Dies sei die Folge der einseitigen Fixierung auf die Erträge, sagte Courbou. Diese seien dafür mit durchschnittlich 70 Dezitonnen pro Hektare gegenüber den Schweizer Weizenerträgen um 10 dt/ha höher. Erklärbar sei dies auch mit der Brottradition Frankreichs. So brauche eine Baguette weniger Protein im Mehl als ein Schweizer Ruchbrot. Dennoch hätten die französischen Bäcker schon vor Jahrzehnten auf die Gefahr einer Degradation der Weizenqualität hingewiesen. Die französische Getreidewirtschaft habe sich jedoch voll auf eine Mengenstrategie im Exportmarkt ausgerichtet. Zwar sei der Proteingehalt bei der Getreidesammelstelle ein zusätzliches Klassifikationskriterium für den Weizen, wie auch in der Schweiz. Doch auch in Frankreich könnten die Genossenschaften eigenständig ein Bonus-Malus-System einrichten. Die Anreize seien aber zu tief, sagte Courbou. Auf der Ebene der französischen Industrie gebe es kein obligatorisches Zahlungssystem im Hinblick auf die Qualität. Frankreich exportiere nach wie vor Weizen mit tiefem Proteingehalt. Doch nicht zuletzt im Hinblick auf die Konkurrenz von Qualitätsweizen vom Schwarzen Meer wolle das Land bis 2025 den durchschnittlichen Proteingehalt steigern. hanspeter.schneider@rubmedia.ch

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