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Klartext vom Sbrinz-Chef

Am Käsertag des Berner Käserverbandes provozierte Sbrinz-Geschäftsführer Markus Baumann mit radikalen Aussagen zur Käsebranche. Fragen und Diskussionen dazu waren leider nicht vorgesehen.

Mit einer launigen Einleitung begrüsste Markus Leuenberger, Präsident des Berner Käservereins, zum Käsertag 2017 vom 2. März in Schönbühl. Vor einem Jahr hätten Nadine Degen von «Das Beste der Region» und Martin Spahr von Switzerland Cheese Marketing beide betont, dass man eine «einfache und ehrliche Botschaft» brauche, um Erfolg zu haben. Das dies zweifellos stimme, hätten erst kürzlich die US-Präsidentenwahl gezeigt oder auch die Abstimmung zur Unternehmenssteuerreform III, fand Leuenberger: «Die Vorlage war einfach zu kompliziert.» Der Käse hingegen sei ein einfaches und ehrliches Produkt, fuhr Leuenberger fort, der Kunde wisse, was er erwarten könne, was drin sei und wo er produziert werde. Schwierige Situation für den Sbrinz Markus Baumann, Geschäftsführer bei der Sbrinz GmbH, sagte, das Marketing für den Käse sei eben nicht so einfach. «Wenn es so einfach wäre, dann hätte es auch die Käseunion seinerzeit schon viel besser machen können», fand er, diese habe noch viel mehr Geld zur Verfügung gehabt als heute zur Verfügung stehe. Baumann umriss die Marketingaktivitäten der Sortenorganisation, etwa am World Economic Forum WEF in Davos, wo Baumann den Sbrinz als «lactosefrei» und «24 Monate gereift» anpries und damit Aufsehen erregte. So habe er schon Kontakte nach Indien und Shanghai hergestellt und könne so kleine Mengen liefern, erklärte er. Mit im Boot ist Sbrinz auch beim Wettbewerb «Goldener Koch», der am Montag, 5. März in Bern über die Bühne ging. Damit und mit einer Kooperation mit der Gilde etablierter Schweizer Gastronomen wolle man vermehrt in die Gastronomie kommen. Ferner habe man vor zwei Jahren entschieden, nicht mehr an die grossen Messen BEA, Luga oder Olma zu fahren, sondern an kleinere Messen, dafür exklusiv als einzige Käsesorte. So habe man mehr Mengen verteilt und grössere Wirkung erzielt, zeigte sich Baumann überzeugt. Die Qualität beim Sbrinz sei sehr gut, hielt Baumann fest, auch die Wertschöpfung sei gut. Aber die Verkäufe seien nicht zufriedenstellend, der Handel sei zu wenig am Verkauf interessiert. Dieser verkaufe lieber Produkte wie den Luzerner Rahmkäse, einen «Wasserleichen»-Käse mit einem Kilopreis von 27 Franken, ätzte Baumenn, während der Sbrinz nur 24 Franken pro Kilogramm koste. Ein Problem sei auch die durchschnittliche Produktionseinschränkung von 25 Prozent, diese liege je nach gelieferter Qualität bei bis zu 60 Prozent, was dazu führe, dass die Käser sonstige Spezialiäten produzierten. «Für die ganz grossen Veränderungen geht es uns noch viel zu gut!», rief Baumann, und er tat auch seine persönliche Meinung dazu kund, welche Änderungen nötig wären, um die Situation beim Sbrinz zu verbessern: Die Käsereien müssten zusammengelegt werden, die Betriebe dürften nur noch Sbrinz produzieren – «und zwar mit Herzblut, den Sbrinz-Käsern fehlt heute das Herzblut», sagte Baumann – es bräuchte eine einheitliche Verpackung, damit der Käse im Detailhandel auch wiedererkannt werde, Marketing und Verkauf würden so auch Hand in Hand gehen. Keine Misstöne Gerne hätte man eine lebhafte Diskussion zu den provokativen Thesen von Baumann gehört, dazu kam es aber nicht. Dafür sang der Emmentaler Käserchor zuletzt noch den «Ämmetaler Joggeli» – schön und rein. roland.wyss@rubmedia.ch

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