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Durchzogenes Jahr für Metzger

2016 war ein durchzogenes Jahr für die Schweizer Fleischwirtschaft. Zu schaffen machten den Metzgern hohe Schlachtviehpreise sowie der Nachwuchsmangel. Der Fleischkonsum blieb stabil.

Leicht unterdurchschnittlich sei das Jahr 2016 für die Metzger ausgefallen, bilanzierte Rolf Büttiker, Präsident des Schweizer Fleisch-Fachverbands (SFF), heute vor den Medien. Das nass-kalte Wetter habe bis zum Beginn der Sommerferien das Grillgeschäft gehemmt. Besser sei die zweite Jahreshälfte verlaufen mit umsatzstarken Monaten im Herbst und einem guten Jahresendgeschäft. Besorgt zeigte sich Büttiker über die letztjährig hohen Schlachtviehpreise. Die Metzger seien mit anhaltendem Margendruck konfrontiert, beklagte der alt Ständerat. Als Folge des wirtschaftlichen Drucks, aber auch fehlender Nachfolger sei es vermehrt zu Konkursen und Firmenübernahmen gekommen. Die Metzgerbranche kämpft seit Jahren mit Nachwuchsmangel. Jede zweite Lehrstelle bleibe unbesetzt, sagte Elias Welti, stellvertretender SFF-Direktor.

«Viele Jugendliche kommen gar nicht erst auf die Idee, eine Lehre als Fleischfachmann zu absolvieren»
so Welti. Der Verband verstärkt deshalb künftig seine Anstrengungen bei der Nachwuchsförderung. Unter anderem wird neu ein Kommunikationspreis für Betriebe vergeben, die besonders originell für Fleisch werben. Seit einem Jahr beschäftigt der Verband zudem einen Nachwuchsrekrutierer, der eng mit Berufsberatern und Lehrbetrieben zusammenarbeitet. Mehr Interesse am Beruf des Fleischfachmanns sollen zudem Videoclips wecken. Freude bereitet den Metzgern der stabile Fleischkonsum.
«Der angebliche Trend zu Fleischverzicht ist nicht erkennbar»
betonte Büttiker. Der Pro-Kopf-Konsum lag 2016 mit 51 kg zwar 1 Prozent unter dem Vorjahr. Laut Büttiker widerspiegle diese Zahl jedoch nicht den tatsächlichen Fleischkonsum, weil der Einkaufstourismus und der Fleischschmuggel nicht erfasst werden. Faktisch würden pro Kopf und Jahr rund 64 kg Fleisch gegessen, rechnete Büttiker vor. Damit liege die Schweiz im vorderen Mittelfeld in Europa. Büttiker verwies auf eine Studie, die zeigte, dass sich der Einkaufstourismus seit 2008 verdreifacht habe. Besonders betroffen ist Fleisch, das im Ausland 2 bis 2,5 mal günstiger ist. Für 1,2 bis 1,6 Mia. Franken würden Schweizer im Ausland Fleisch einkaufen. «Das schmerzt mich» sagte Büttiker. Thema an der Medienkonferenz des SFF war auch die Bundespolitik. Über die Ernähungssicherheits-Initiative des Schweizer Bauernverbands sagte SFF-Direktor Ruedi Hadorn: «Wir sind aufgrund des bestehenden Verfassungstextes der Ansicht, dass dieser nach wie vor ausreichend ist und eigentlich weder Initiative noch Gegenvorschlag vonnöten sind.» Mit Letzterem könne man allerdings leben, zumal dieser keine Gesetzesänderungen nach sich ziehen soll.
Für Unmut sorgt bei den Metzgern, dass für vegetarische und vegane Lebensmittel teils Begriffe von Fleischprodukten verwendet werden wie «Vegetarische Cervelats» oder «Vegane Schnitzel». Als Gastreferenten hat der SFF den Ernährungswissenschafter Uwe Knop eingeladen. Dieser verglich die Ernährungsforschung mit modernem Glaskugellesen. Niemand wisse, was gesunde Ernährung sei. Es gebe weder Beweise für gesunde Lebensmittel noch für ungesunde Kost, sagte Knop. Es sei wissenschaftlich nicht möglich, weder einen klaren Kausalzusammenhang zwischen Fleischkonsum und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu belegen noch zwischen Wurstverzehr und Krebs.

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