Der niederländisch-deutsche Fleischkonzern Vion Food Group will den Convenience-Bereich und die SB-Fleisch-Verpackung am bayerischen Standort Grossostheim bei Aschaffenburg schliessen. Damit setze der neue Deutschland-Chef der Vion Food Group, Philippe Thomas, die Umstrukturierungsmassnahmen fort, wie lz-net.de schreibt. Beide Abteilungen sollen nach Altenburg in Thüringen verlagert werden, wo Vion im 2022 einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag unter anderem in SB-Fleisch-Linien investiert hatte. Weiter sollen die Food Service-Produktlinien in Grossostheim für Burger, Finger Food, Schnitzel & More und Veggie ausgebaut werden. Die Nachfrage wachse laut Vion rasant, wie der deutsche Marktführer gemäss lz-net.de bekanntgab.
Das hat Auswirkungen auf die Schweinemäster. Vion wolle Verträge über ITW-Tiere für die Schweineschlachtbetriebe neu verhandeln. Die 2021 zu Beginn der dritten Periode der Initiative Tierwohl (ITW) geschlossenen Vereinbarungen, würden dort planmässig Ende des Jahres auslaufen.
Die Fleischbranche erlebe insbesonders in Deutschland eine signifikante Transformation. Deshalb passe Vion seine Strukturen und Kapazitäten an und setze den Fokus auf Wertschöpfung und die Resilienz des Unternehmens in turbulenten Zeiten. Tatsächlich kamen von Januar bis August 2023 in allen deutschen Schlachthöfen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 28,9 Mio. Schlachtschweine an die Haken, was einem Rückgang von 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entsprechen würde.
Vion macht in Deutschland 60 Prozent des Umsatzes. Das solle so bleiben, wie Vion CEO Roland Lotgerink vorgegeben habe. Er widerlegte damit das Gerücht, dass Vion auf Druck von Banken die deutschen Standorte Altenburg, Perleberg und Emstek verkaufen müsse.