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Leistungsschau für Foodhersteller

Die Anuga FoodTec in Köln konnte neue Rekordbesucherzahlen verzeichnen und bleibt das technische Mekka für die Lebensmittel­industrie. Die Stimmung bei den Schweizer Ausstellern war gut (1. Teil).

«Ressourceneffizienz» war das Leitthema an der diesjährigen Anuga FoodTec. Während der sparsame Umgang mit Rohstoffen und die Vermeidung von Reststoffen für die Industrie schon immer ein wich­tiges Thema war, rücken der sparsame Um-gang mit Wasser und Energie immer mehr ins Bewusstsein der Hersteller. Ebenfalls ein grosses Thema ist bei Verpackungsherstellern die Reduktion von Verpackungsmaterialien, natürlich ohne die Funktion der Verpackungen – Schutz, Haltbarkeit, Marketing – zu beeinträchtigen. Schweizer Qualität für Frucht- und Milchverarbeitung Aus der Schweiz waren alte Bekannte, aber auch innovative junge Firmen anzutreffen. Ingesamt zeigten sich die Aussteller zufrieden. Die Firma Anlagenbau Leu aus Uetendorf teilte sich erneut mit dem Käsereianlagenhersteller Kalt einen Stand. Kundenpflege sei ein wichtiges Ziel, sagte Melanie Büchi von Leu. Die Firma baut Pflegeroboter, aber auch Anlagen für das Waschen, Schneiden oder Plastifizieren von Käse, individuell auf die Wünsche der Kunden angepasst. Leu ist im ganzen Alpenraum tätig, vor allem aber in der Schweiz, in Frankreich und in Österreich. Die Emmentaler Firma Kasag stellte in Köln ihre Batch-Kochanlagen für die Fruchtverarbeitung vor. Kasag ist zu 70 bis 80 Prozent im Ausland tätig und sucht weltweit Kunden, aber auch Vertriebs- und Servicepartner. Kasag stehe für Qualität, sagte Sales & Project Manager Josef Schöpf: «Die Früchte werden temperaturmässig und mechanisch schonender behandelt, etwa durch liegende Rührwerke.» Mit Fruchtverarbeitung befasst sich auch Bucher Unipektin, Hersteller von Anlagen für die Saft- und Bierproduktion. Es gehe immer mehr darum, bestehende Anlagen aufzurüsten und mit modernster Steuerungstechnik aufzurüsten, sagte Manuela Gremlich. Das Bedienen und Bewirtschaften der Maschinen werde so einfacher – die Prozesse werden besser aufeinander abgestimmt, die Effizienz nimmt zu. Dank der kontinuierlichen Sammlung von Daten aus dem Prozess können die Kunden auch Auswertungen machen und zum Beispiel die Ausbeute optimieren. Gut entwickelt habe sich das Geschäft in Osteuropa. Der Spezialschmierstoffhersteller Klüber hatte am Stand eine ganze Schokoladenfabrik aufgebaut – aus Lego, um im Kleinen zu demonstrieren, wo überall Spezialschmierstoffe für die Lebensmittelindustrie zum Zug kommen und um Firmen auf das oft vernachlässigte Hilfsmittel aufmerksam zu machen. Mit dem «Efficiency Manager» hat Klüber ein Tool entwickelt, mit dem das Personal via iPad jederzeit den Überblick über den Status bei der Instandhaltung hat, und das automatisch Reports erstellt, die beim nächsten Audit hervorgezogen werden können. Mit einem Coca-Cola-Produktions­standort in der Nähe von Berlin hat Klüber einen Vorzeigebetrieb, der das Konzept verwendet. Die Bawaco aus Bern baut Anlagen für Molkereiprodukt-, Fruchtsaft- und Fruchtzubereitungshersteller. Die Anlagen werden jeweils individuell auf die Kunden angepasst, wie Geschäftsführer Adrian Lanz sagte. In der Schweiz sind das etwa Emmi, LRG oder die Molkerei Lanz, in Deutschland Müller oder Zott. Bawaco konnte vor einigen Jahren auch in Russland zwei grosse Projekte umsetzen, eines für 100 Tonnen ESL-Milch pro Tag und eines für 170 Tonnen Joghurt pro Tag. In Russland sei es in den letzten Jahren allerdings wieder etwas ruhiger geworden. Am Stand des Reinigungssystemhersteller Uresh herrschte eine gute Stimmung. Der CEO Urs Hofer war sehr zufrieden und sagte, er habe am Vormittag bereits sechs Neukunden be-grüsst. Das Geheimnis von Uresh ist die Form des Silikon-Molches, der auch in den Kurven vollständig dicht durch die Rohre gleitet und so für optimale Hygiene sorgt. Uresh ist in der Schweiz, Deutschland und Österreich tätig, aber auch in Italien und den Benelux-Ländern. Die ganzen Anlagen sind nach dem Standard der European Hygienic Engineering Design Group EHEGD zertifiziert. High-Tech-Analytik aus der Schweiz Die Schwyzer Firma Photonfocus war zum ersten Mal an der Anuga FoodTec, sie bietet verschiedene Anwendungen auf der Basis von modernster Kameratechnik an, die Lebensmittelbranche ist nur ein Teil davon. Je nach Anwendungsgebiet werden die Kameras für die Kunden angepasst, in unterschiedlichen Grössen, mit unterschiedlichen Sensoren und Aufnahmeraten, wie Field Application Engineer Marc Nyffenegger erklärte. Mit den Short Wave Infrarot (SWIR) Industriekameras können beispielsweise leichte Druckstellen bei Äpfeln besser erkannt werden. Mit der Laser-Triangulationstechnik können die Platzierung, das Volumen und die Form von Teiglingen gemessen werden, eine Anwendung, die von der spanischen Robotikfirma Simaupro am Photonfocus-Stand demonstriert wurde. Ein Roboterarm kann dann auf Basis dieser Information die Brote am richtigen Ort einschneiden. Weitere Anwendungen gibt es bei der Erkennung von Aflatoxin in Nüssen und anderen Produkten und in der Erkennung von Krankeiten in landwirtschaftlichen Feldern. Sulbana stellte in diesem Jahr erstmals ihre komplett in Eigenregie konstruierten und gefertigten Mozzarella- und Pizzakäse-Linien vor. Die Sulbana Pasta Filata-Anlagen zeichnen sich aus durch robustes und hygienisches Design, gemacht für die industrielle Produktion. Im Schnitt- und Hartkäsebereich lag der Fokus unter anderem auf den vollautomatisierten Salzbadanlagen, bei dem die Regale mit Manipulatoren, statt mit Kranen, bewegt werden. Der Käse wird bei der Be- und Entladung schwimmend geführt, für einen bedienerlosen und störungsarmen Betrieb. Die Aargauer Firma Neumeyer AG präsentierte an der Messe ihre Rollmaschinen, die schon länger für die Herstellung der Sbrinz-Röllchen verwendet wird und auch in vielen Convenience-Anwendungen zum Einsatz kommen. Etwa beim Rollen von Schinken, bei Umwickeln mit Speck, bei der Herstellung von Wienerli im Teig, von Rouladen oder Wraps. Letztere können auch mit Hochdruckwasserstrahl in Häppchen geschnitten werden. In den USA sei es derzeit ein grosser Trend, Schinken und Käse zu kombinieren, sagte Verwaltungsratspräsident René Senn. Neumeyer konnte davon profitieren und bereits zehn Linien in die USA verkaufen. Und eine Maschine verkaufe man gerade nach Polen. Neumeyer startete ursprünglich als Schweizer Vertretung von Firmen wie Weber oder Vemag, stieg dann aber in die Maschinenproduktion ein. Heute kann Neumeyer im Export teilweise von den grossen Firmen profitieren, sucht aber auch neue Vertriebspartner. Verpackungshersteller Sealpac präsentierte den Thermoformer PRO 14, mit dem sich flexible Folien-Vakuum-Verpackungen, Hartfolien-MAP-Anwendungen, Verpackungen im Schrumpfverfahren und Skin-Lösungen realisieren lassen. Bei dem präsentierten Skin-Verfahren wird eine spezielle Folie eingesetzt, die sich den Konturen des Produktes optimal anpasst. Durch das hohe Vakuum beim Versiegeln wird die Haltbarkeit von frischen Produkten deutlich erhöht. Das ThermoSkin-Verfahren wird etwa vom Seeländer Fleischwarenhersteller Bigler verwendet. Konkurrent Multivac lud an der Anuga FoodTec gleich zur Medienkonferenz und stellte mit dem X-line die erste vollständig sensorgesteuerte Tiefziehverpackungsmaschine vor. Diese hat auch eine Cloud-Anbindung, was eine einfachere Bedienung ermöglicht. Ferner stellt sich die Maschine bei der Einrichtung für neue Artikel aufgrund der hinterlegten Parameter selber ein, Anfahrverluste werden vermieden. Schliesslich ermöglicht die Cloud auch Dienstleistungen wie Predictive Maintenance, was vorausschauende Wartung der Maschine ermöglicht. Multivac-CEO Hans-Joachim Boekstegers äusserte sich auch zur EU Plastics Strategy, die eine Vermeidung und Recyclierung von Plastik vorsieht. Diese berge grosse Unsicherheiten, so sei unklar, ob mit dem vermehrten Einsatz von Karton und anderen Materialien auch die Haltbarkeit gewährleistet werden könne. Marks & Spencer habe letztes Jahr damit begonnen, Sandwiches mit Karton zu verpacken, mit dem Effekt, dass die Sandwiches jeweils abends alle fortgeworfen werden müssten. roland.wyss@rubmedia.ch

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