5

Um ohne Wartezeit zum Artikel zu gelangen, benötigen Sie ein Abonnement.

Bereits registriert oder Abonnent:in?

Login

Jetzt Abo abschliessen

Probe Abo

Kostenlos

Geniessen Sie für einen Monat kostenlos alle Vorzüge eines Premiumabos.

Premium

ab CHF 98.–/Jahr

Online

Erhalten Sie uneingeschränkten Zugang zu allen Online-Beiträgen.

mit Papierrechnung ab 123.–

Premium Plus

ab CHF 170.–/Jahr

Online

Print

Uneingeschränkter Onlinezugang

Plus monatlich das gedruckte Magazin im Briefkasten.

mit Papierrechnung ab 195.–

«Die Abwechslung bei der Arbeit gefällt mir»

Vanessa Menzi macht eine Lehre als Lebensmitteltechnologin beim Schokoladen-Hersteller Läderach im glarnerischen Ennenda. Daran gefällt ihr besonders die Vielfalt der Aufgaben im Betrieb und das selbständige Arbeiten.

Vanessa Menzi ist heute bei der Produktion von Carré-Pralinen eingeteilt, sie nimmt die mit «Läderach» beschrifteten runden Schokoladenplättchen einzeln von der Folie und platziert sie präzise auf die Mitte. Das ist nur eine von ganz vielen verschiedenen Aufgaben, die Vanessa Menzi in ihrem ersten Lehrjahr bei Läderach übernimmt. Nebst der Produktion der verschiedensten Schokoladen-Spezialitäten und dem Bedienen von diversen Maschinen lernt sie auch, Zutaten vorzubereiten, etwa das Rösten von Haselnüssen. Und in Bilten, am zweiten Läderach-Standort unten in der Linth-Ebene, lernt sie auch, wie die Schokoladenmasse, die sogenannte Couverture, aus den angelieferten Kakaobohnen entsteht – wiederum eine Wissenschaft für sich. Früh aufstehen gehört dazu Menzi war heute um 6.30 Uhr im Betrieb, manchmal muss sie auch schon um 6 Uhr oder 5.30 Uhr da sein. Sie wohnt gleich im Dorf, ihr Arbeitsweg beträgt nur vier Minuten. Wenn sie morgens ankommt, zieht sie ihre Arbeitskleidung an, die schweren Sicherheitsschuhe, wäscht und desinfiziert die Hände und schaut dann, wo sie eingeteilt ist. «Jeder Tag ist anders», sagt sie. «Ich habe viel Abwechslung bei der Arbeit, das gefällt mir.» Es sei auch interessant, in den verschiedenen Abteilungen neue Leute kennenzulernen. Läderach beschäftigt in Ennenda immerhin rund 300 Mitarbeitende in der Produktion , mit der Administration und Logistik sind es 450 Mitarbeitende. «Da ist auch Teamfähigkeit wichtig», ergänzt Patrick Winter, ihr Lehrmeister, der seit zehn Jahren bei Läderach arbeitet. Und teilweise brauche es auch ein gesundes Selbstbewusstein, etwa wenn altgediente Mitarbeiter einmal den Tarif durchgeben. Vanessa bedient gerne die Maschinen und arbeitet gerne selbständig, wie sie sagt. Um 16.30 hat sie meistens Feierabend. Beim Schnuppern auf dem Geschmack gekommen Wie ist sie auf den Beruf gekommen? Ein Kollege in ihrer Schulklasse hatte eine Lehrstelle als Lebensmitteltechnologe erhalten und ihr davon erzählt. Das habe sie interessiert, sie habe sich im Internet weiter über den Beruf informiert und sei dann bei Läderach drei Tage schnuppern gegangen, «das hat mir gut gefallen.» Drei weitere junge Leute aus der Gegend haben bei Läderach geschnuppert, aber für den Lehrmeister Patrick Winter war bald klar, dass Vanessa sich am besten für die Lehrstelle eignete. Er hat so einige Anforderungen, die er an eine Lebensmitteltechnologin oder einen Lebensmitteltechnologen stellt: Einen guten Geruchs- und Geschmackssinn, gute Beobachtungsgabe, technischen Sinn und ein Verständnis für Hygiene. «Die Lernenden sollen motiviert sein, Interesse zeigen und ein gepflegtes Auftreten haben», sagt Winter. Auch ein Flair für Biologie, Chemie, Physik und Mathematik sei wichtig. Dafür habe er auch in Vanessas Zeugnis geschaut, und dieses sei ja sehr gut gewesen. Vanessa hat auch die Aufnahmeprüfung für das Gymnasium bestanden und macht deshalb nebst der Berufsschule auch die Berufsmatura – jeweils in den drei Blockwochen mit der Berufsschule am Strickhof Au in Wädenswil kombiniert. Dazu kommen vier weitere Wochen Berufsmittelschule BMS pro Jahr, am Strickhof in Lindau. Und am Schluss, nach der Lehre, noch ein halbes Jahr BMS. «Ich muss viel lernen», sagt sie, «aber ich mache es gerne, weil es mich interessiert». Anforderungen werden nicht nur an die Lernenden gestellt, sondern auch an die Lehrbetriebe. Läderach muss nebst dem Lehrmeister auch Lehrlingsbetreuer in den verschiedenen Abteilungen festlegen, die Vanessa unterstützen. Ferner muss sichergestellt sein, dass die Lehrlinge alle Aufgaben, die sie an der Prüfung haben werden, auch an einem Ausbildungsplatz lernen können – wenn nicht bei Läderach, dann bei einem anderen Betrieb. Vanessas Einsätze im Betrieb seien akribisch geplant, sagt Winter. Auch die Mitarbeiter werden jeweils informiert, wann sie wo eingesetzt und ausgebildet wird. Viele Möglichkeiten Vanessas Hobby ist der Jazztanz, sie war vom Kindergarten bis zur sechsten Klasse in einem Verein. «Im Gymi war es dann sehr streng und ich hatte nicht mehr so viel Zeit dafür.» Sie hat immer noch einen Übungsraum, wo sie in der Freizeit für sich tanzen kann. Das Tanzen ist ein Kontrastprogramm zur Arbeit, hilft ihr indirekt aber auch für den Beruf: Lebensmitteltechnologe ist körperliche Arbeit, man steht viel und muss teilweise auch schwere Lasten heben. Wenn Vanessa in zwei Jahren ihre Lehre – und ihre Berufsmatura – abgeschlossen haben wird, wird sie fast alles über Schokolade wissen – «von der Bohne bis zur Theke», wie es Winter ausdrückt. Denn auch das Verpacken der fertigen Produkte gehört beispielsweise dazu. Weiss sie schon, was sie nach der Lehre machen will? «Vielleicht studieren, in Richtung Labor oder Lebensmitteltechnologie», sagt sie, aber sicher ist sie noch nicht. «Man hat viele Möglichkeiten.» Lehrmeister Winter sagt, für ihn sei es jeweils eine Freude zu sehen, wie sich die Lernenden in den drei Jahren entwickeln und an Reife und Selbstbewusstsein gewinnen. roland.wyss@rubmedia.ch  

Eigenwerbung Veranstaltungen Eigenwerbung Veranstaltungen

Ähnliche Beiträge

Wichtige Nachricht verpasst?

Nicht wenn Du den kostenlosen Newsletter abonniert hast.