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Hochdorf in Schieflage

Kurze Zeit vor der Bekanntgabe der detaillierten Unternehmenszahlen kommt die Hochdorf-Gruppe nicht mehr aus den Schlagzeilen heraus. Eine kurze Chronologie der Ereignisse.

Hochdorf will seine Strategie überdenken. (Bild zvg)

Im vergangenen Dezember korrigierte Hochdorf die Zahlen nach unten. Die Erwartungen für den Netterlös wurden von 570 bis 600 Millionen Franken auf 540 bis 570 Millionen gesenkt – die EBIT-Marge von 5,8 bis 6,5 Prozent auf 3,5 bis 4 Prozent. Am vergangenen 8. März entzog die ZMP Invest AG, eine Tochter der Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP), dem Hochdorf-Verwaltungsrat das Vertrauen. Die Firma ist mit 14,5 Prozent grösste Aktionär und forderte Hochdorf auf, drei Verwaltungsratsmitglieder zu ersetzen, allen voran den Verwaltungsratspräsidenten Daniel Suter. Dieser sollte durch Bernhard Merki, den ehemaligen CEO des Maschinenherstellers Netstal ersetzt werden. Gleichzeitig schlug die ZMP Invest AG den scheidenden Emmi-Finanzchef Jörg Riboni und Milchproduzent Markus Bühlmann vor, als Ersatz für Anton von Weissenfluh und Holger Till. Drei Tage später gab der Hochdorf-CEO Thomas Eisenring seinen Rücktritt bekannt. Er wolle sich vermehrt in Afrika engagieren, wobei es ihm schwer falle, das Unternehmen zu verlassen, schliesslich sei er der Architekt der aktuellen Strategie der Vorwärtsintegration, hiess es offliziell. Doch in der anspruchsvollen Veränderungsphase würden dem Unternehmen frische Impulse guttun. Das Unternehmen gab bekannt, dass Peter Pfeilschifter ad interim Hochdorf führen werde. Zur ZMP-Forderung äusserte sich Hochdorf zwei Tage später. Der Verwaltungsrat lehnte im Hinblick auf die Generalversammlujng vom 12. April Bernhard Merki als VR-Präsident und Markus Bühlmann als Verwaltungsrat ab. Daniel Suter als VR-Präsident solle bestätigt werden. Hingegen akzeptiert der Verwaltungsrat Jörg Riboni, als neuen Verwaltungsrat. Der bisherige Vizepräsident Anton von Weissenfluh (CEO Chocolats Halba) und Verwaltungsrat Holger Till verzichten auf eine Wiederwahl. Daniel Suter vermutete hinter dem Vorgehen der ZMP in der «Luzerner Zeitung» ein geplantes Manöver. Man könne sich vorstellen, dass die ZMP die Kontrolle über Hochdorf anstrebe. Ein Aktionär mit «nur» 14 Prozent Anteilen könne sicher nicht mit drei Personen Einsitz nehmen. Hochdorf-Zahlen vom 19.3.2019 Pirmin Furrer, Geschäftsführer der ZMP, widerspricht vehement. Man strebe weder die Übernahme an, noch wolle man den Hochdorf-Anteil verkaufen. Für die ZMP sei es einfach wichtig, dass fähige Leute das Unternehmen führen sollten, schliesslich sei Hochdorf der zweitwichtigste Abnehmer der ZMP-Milch. Zwei der vorgeschlagenen Kandidaten seien übrigens unabhängig und neutral. Nur bei Markus Bühlmann könne man von einem ZMP-Mann sprechen, sagt Furrer. Hochdorf müsse sich ausserdem daran gewöhnen, dass die Aktionäre ihren Einfluss geltend machen könnten. «Es sind die Aktionäre, die Geld verlieren wenn es schlecht läuft», sagt Furrer, «nicht die Verwaltungsräte.» Der Rücktritt von Thomas Eisenring ändere auch nichts an den ZMP-Forderungen, so Furrer und sagt: «Es braucht eine umfassende Erneuerung des Verwaltungsrates, insbesondere einen neuen führungsstarken Präsidenten». Mitgeholfen bei Finanzierung Zwar ist gemäss Furrer die Strategie der Pharmalys-Übernahme, welche zum Ziel hatte, näher an den Kunden zu kommen, schon richtig, die ZMP habe schliesslich einen Teil der Wandelanleihe zur Übernahme auch finanziert, dennoch laufe die Umsetzung nicht optimal. Und: «Wenn ein Aktionär das Gefühl habe, es laufe nicht, dann muss etwas geändert werden», sagt Furrer. Auch die seit langem angekündigten Fortschritte in Asien würden auf sich warten lassen, sagt Furrer. Bei Pharmalys tritt gemäss der «Handelszeitung» ein weiteres Problem auf. Der von Pharmalys produzierte Babyfood unter den Marken Primalac und Swisslac werde vor allem im nahen Osten und in Afrika verkauft, von vielen Kunden jedoch nicht bezahlt. Die Ausstände hätten sich bis letzten Sommer auf 54 Millionen Franken belaufen, schreibt die «Handelszeitung». Und schliesslich hat Hochdorf gemäss Marktkennern ein inländisches Problem. Seit kurzer Zeit tritt auch die Cremo als Anbieter von hochwertigem Walzenmilchpulver auf dem Markt auf und macht den etablierten Hochdorfern «unterpreisig» Konkurrenz. Und nicht zuletzt hat auch die Inbetriebnahme des neuen Trocknungsturmes in Sulgen Probleme verursacht. hanspeter.schneider@rubmedia.ch

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