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Gölä rockt den Käsekeller

Schmeckt beschallter Käse anders? Und was lässt sich aus der Idee sonst noch machen? (Bild hps)

Bakterien verleihen dem Käse nicht nur Charakter und Geschmack, die kleinen Kerlchen sind offenbar auch musikalisch. Das jedenfalls legt das Klangkäse-Experiment der Berner Hochschule für Künste nahe. Sechs Monate lang beschallten die Forscher acht Emmentaler-Laibe mit Mozart, Led Zeppelin oder einem Jodlerstück. Bei der Degustation stach der Hip-Hop-Käse heraus. Besonders fruchtig rieche und schmecke er, befanden die Tester. Was für mich persönlich die Frage aufwirft, ob die Bakterien Musikgeschmack haben. Ausgerechnet Hip-Hop? Aber bitte, das ist Geschmackssache. Deutlich zeigt das Experiment aber eines. Wie wichtig nämlich heute gute Geschichten sind, um ein Produkt zu verkaufen. Der Klangkäse jedenfalls lockte Medien aus dem In- und Ausland an, und der Westschweizer Fernsehkoch Benjamin Luzuy möchte künftig Klangkäse in seinem Restaurant anbieten. Also, liebe Vertreter der Käsebranche, worauf wartet ihr noch? Wann bringt Swiss Cheese Marketing endlich die Spotify-Liste mit der Käsemusik zum Nachhören («Musik zum Reifen und Geniessen»)? Rockt künf­tig Gölä regelmässig den Käsekeller der Emmentaler Schaukäserei? Damit aus dem Käse doch noch was wird, kann man ja den Hip-Hop nachts laufen lassen, wenn das Publikum weg ist. Wann nimmt Sbrinz Steff la Cheffe unter Vertrag? Und müsste der Schweizerische Milchwirtschaftliche Verein drüber nachdenken, angehenden Milchtechnologen nicht nur das Käserhandwerk beizubringen, sondern auch Beatboxing und Rappen beibringen? The Käser is in da house, yeah. Das Potenzial ist riesig und längst nicht auf den Käse beschränkt. Vielleicht schmettern Metzgermeister künftig beim Wursten lauthals italienische Opern-Arien, um die Reifung der Würste günstig zu beeinflussen («Salami Rossini»). Und Bäcker feuern ihre Sauerteige mit mitreissenden Fangesängen beim Aufgehen an. Ich freu mich schon drauf.

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