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Die Schweiz arbeitet auf 100 Prozent nachhaltigen Kakao hin

Rund 50 Prozent des Kakaos, den die Schweiz importiert, stammt aus nachhaltigem Anbau. Viel zu wenig, findet die Schweizer Kakaoplattform – und hat ein Messinstrument entwickelt, das alle Dimensionen der Nachhaltigkeit erfassen soll.

Abholzung, Kinderarbeit und Kakaobauern, die von ihrer Arbeit nicht leben können: Die Kakaobranche steht in der Kritik. In der Verantwortung ist auch die Schoggi-Nation Schweiz. Die Schweizer Kakaobranche gründete deshalb vor gut einem Jahr die Schweizer Plattform für Nachhaltigen Kakaoanbau (Kakaoplattform), in der alle wichtigen Akteure der Branche sowie NGOs und Forscher mitmachen (siehe Kasten «Mehr zum Thema»). Das Ziel des Vereins: Bis 2025 soll mindestens 80 Prozent aller in die Schweiz importierten Kakaoprodukte aus nachhaltigem Anbau stammen. Längerfristig sogar 100 Prozent. Heute sind es gemäss einer Studie des Vereins 50 Prozent. Dieses Ziel sei ambitiös, aber realistisch, sagte Vereinspräsident Ernst A. Brugger anlässlich einer Medienkonferenz zur ersten Mitgliederversammlung des Vereins am Dienstag an der ETH Zürich. Mit ihrem breiten Know-how könne und wolle die Schweizer Kakaoplattform «einen messbaren Beitrag für eine nachhaltigere Kakao-Wertschöpfungskette leisten», sagte Brugger und betonte, Nachhaltigkeit sei auch ein Wettbewerbsvorteil für die Schoggi-Industrie.

Alle Aspekte der Nachhaltigkeit messen
Die Plattform hat an ihrer ersten Mitgliederversammlung einen wichtigen Pflock eingeschlagen: Die Mitglieder haben eine verbindliche Definition von nachhaltigem Kakao verabschiedet und ein Messinstrument entwickelt, das alle Dimensionen der Nachhaltigkeit (sozial, ökologisch und wirtschaftlich) mit Schlüsselindikatoren erfasst. «Nur so können wir die Fortschritte im Kakaosektor transparent dokumentieren», sagte Brugger. Im Fokus stehen unter anderem die Kakaobauern. Ihnen will der Verein zu angemessenen Lebensbedingungen und einem nachhaltig existenzsichernden Einkommen verhelfen, zudem sollen die Bauern als Unternehmer gestärkt werden, wie Christine Müller, Geschäftsleiterin des Vereins erklärte. Zudem will sich der Verein gegen Abholzung und für die Förderung der Biodiversität in den Kakaoanbaugebieten einsetzen. Auf die Fahne geschrieben hat sich der Verein auch die Bekämpfung der «schlimmsten Form der Kinderarbeit» gemäss der Definition der internationalen Arbeitsorganisation der UNO (ILO), also Arbeit, die die Gesundheit oder Sicherheit der Kinder gefährdet sowie jede Form von Zwangsarbeit. Mit an Bord sind auch NGOs und Forscher. «Das stellt sicher, dass nicht nur den wirtschaftlichen Aspekten, sondern auch den sozialen und ökologischen Aspekten angemessen Rechnung getragen wird», sagte Esther Haldimann von Helvetas, die als NGO-Vertreterin im Vorstand des Vereins sitzt.
Alle sollen vom Know-how profitieren
Der Verein versteht sich auch als Vehikel, um durch Vernetzung und Forschung Wissen zu fördern und mit allen Beteiligten zu teilen. So gibt es innerhalb der Plattform verschiedene Arbeitsgruppen, die sich etwa mit der Förderung der Rückverfolgbarkeit von Kakaobutter beschäftigen. Ein wichtiger Punkt, denn bisher kann laut Verein nur bei 35 Prozent des Kakaos in der importierten Kakaobutter nachhaltiger Anbau nachgewiesen werden. Die Mitglieder der Plattform initiieren auch innovative Projekte zur Förderung der Nachhaltigkeit entlang der ganzen Wertschöpfungskette. So hat der Verein im Rahmen einer ersten Ausschreibung insgesamt sieben Projekte bewilligt, die vom Staatssekretariat für Wirtschaft mitfinanziert werden. «Es geht darum, Best Practices zu erarbeiten und allen Mitgliedern zugänglich zu machen», erklärte Monica Rubiolo vom Seco. Konkret geht es etwa um Projekte zur Rückverfolgbarkeit oder um die Entwicklung neuer, nachhaltiger Anbaumethoden. Eine zweite Projektausschreibung startet in diesen Tagen. Insgesamt würde so 25 Millionen Franken in Nachhaltigkeitsprojekte investiert.

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