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27 neue Fachkräfte aus dem Bernbiet

23 Milchtechnologinnen und Milchtechnologen sowie 4 Milchpraktiker erhielten am 5. Juli in Affoltern im Emmental ihr Lehrabschlusszeugnis.

Im Rahmen der offiziellen Feier vom 5. Juli 2019 in Affoltern im Emmental begrüsste Bernhard Guggisberg, als Abteilungsleiter am BZ Emme unter anderem für die Ausbildung der Milchtechnologen zuständig, die Absolventen und Absolventinnen und die rund 140 Gäste. In seiner Ansprache prophezeite er, dass sich die neuen Fachkräfte in Zukunft vor allem an die positiven Momente ihrer Lehre erinnern würden – die anderen gingen vergessen. Er betonte, dass die Zeit der Lehre für Lernende wie für Ausbildner und Lehrpersonen eine Bereicherung sei. Er zitierte den Schriftsteller Mark Twain: «Als ich 14 war, war mein Vater so unwissend. Ich konnte den alten Mann kaum in meiner Nähe ertragen. Aber mit 21 war ich verblüfft, wie viel er in den sieben Jahren dazugelernt hatte.» Bernhard Guggisberg erklärte: «Ein Wegstück dieser sieben Jahre sind wir gemeinsam gegangen. Nun trennen sich unsere Wege wieder; bekanntlich trifft man sich mehrmals im Leben wieder – vielleicht als Prüfungsexperte/in oder als Berufsbildner/in. Ihre Leistungen zeigen, dass Sie gut auf Ihren Berufsalltag vorbereitet sind.» Alle Milchtechnologen/innen und Milchpraktiker haben ihre Lehre erfolgreich abgeschlossen. Dabei erreichten die Milchpraktiker eine Durchschnittsnote von 4.6, die Milchtechnologen/innen von 5.2. Auch Markus Leuenberger, Präsident der Fachkommission, freute sich in seinem Referat über das gute Ergebnis der Lehrabschlüsse in der Region Bern. Er erklärte, warum die Absolventen/innen diesmal als Geschenk eine Bierflasche der Marke «Emmengold» mit einem Schlüssel­anhänger überreicht bekamen: «Eine Berufslehre ist keine Bieridee, sondern Gold wert und der Schlüssel zum Erfolg!» Gemeinsam mit Bernhard Guggisberg, Urs Haslebacher, Fachlehrer am BZ Emme und Martin Stucki, Vorstandsmitglied des SMV sowie Präsident des BVM, überreichte Markus Leuenberger die Fähigkeitszeignisse, Auszeichnungen und und Ehrenmeldungen.

Fünf Berner Kandidaten für die SwissSkills
Ruth Huber, OK-Mitglied der RegioSkills, stellte anschliessend das Konzept der Ausscheidung in der Region Bern vor und zeigte die Werbevideos, die die Lernenden im Rahmen einer Aufgabenstellung gemeinsam entwickelt hatten. Als Kandidaten für die Swiss Skills 2019 qualifizierten sich die besten Lernenden, die zugleich auch diejenigen mit den höchsten Abschlussnoten sind: Angelika Lüthi und Raphael Zwicky.Sie ergänzen das bestehende Berner SwissSkills-Team mit den 3 Qualifizierten aus dem Jahr 2018: Christian Hirschi, Daniel Graf und David Maurer.  

Vier Absolventinnen und Absolventen im Porträt

Angelika Lüthi: Beste Lernende und SwissSkills-Kandidatin
Angelika Lüthi (30) konnte ihre Lehre als Milchtechnologin bei der NESTEC Ltd. Nestlé Research Konolfingen mit der Note 6 abschliessen und sicherte sich damit nicht nur die Top-Platzierung bei den Lernenden, sondern auch die Kandidatur für die SwissSkills 2019 – beides für sie eine grosse Überraschung, wie sie strahlend erklärte: «Ich bin überwältigt und es ist eine grosse Ehre, dass ich mit der Note 6.0 abschliessen konnte.» Da sie in Deutschland bereits den Master in Agrarwissenschaft gemacht hat, wurde für sie eine auf 2 Jahre verkürzte Lehre bewilligt. Sie hat die Zeit sehr genossen, denn «ich habe so viel gelernt; das hat richtig Spass gemacht. In der Schule fand ich die Themen spannend; es wurden die technischen Abläufe erklärt. In der nicht zu grossen Klasse habe ich mich wohl gefühlt. Die Lehrkräfte kommen alle aus der Praxis. Im Betrieb habe ich in der Molkerei gearbeitet und konnte auch ein Praktikum in einer Gruyère-Käserei in der Romandie absolvieren.» Für die Lehre als Milchtechnologin hat sie sich entschieden, weil sie sich mit dem Umzug in die Schweiz neu orientierte und sie bei einem Praktikum in der Mikrobiologie auf den Beruf Milchtechnologin stiess: «Ich fand es spannend, dass in der Milchwirtschaft mit Mikroorganismen gearbeitet wird und habe dann in der Industrie und im Gewerbe geschnuppert.» Für die Zeit nach der Lehre wurde ihr von Nestlé ein halbjähriges Praktikum im Qualitätsmanagement angeboten, auf das sie sich nun sehr freut. Sie ist begeistert von den Entwicklungschancen, die der Beruf Milchtechnologe bietet: «Als Milchtechnologin bin ich in der Lebensmittelbranche sehr breit einsetzbar.» Angelika Lüthi dankt ihrem Mann, den Berufs- und Praxisbildnern, Lehrpersonen und KollegInnen, die sie in den vergangenen 2 Jahren stark unterstützt haben. Sie betont: «Auch die Lehrpersonen strahlen eine so grosse Freude aus, dass man einfach davon angesteckt wird!» Ihre Kandidatur bei den SwissSkills versteht die 30-Jährige als eine Verantwortung gegenüber der Region Bern, die sie würdig vertreten möchte. Sie plant, im Vorfeld in verschiedenen Käsereien für den Wettkampf zu üben.   Nora Zulliger: Den Beruf Milchtechnologin am Zukunftstag entdeckt Nora Zulliger (19) von der Käserei Gondiswil glänzte an der Lehrabschlussfeier mit der Note 5.8. Den Beruf Milchtechnologin entdeckte sie am Zukunftstag und entschied sich nach der Schnupperlehre. «Die Zeit beim Schnuppern ging so schnell vorbei, und es war sehr abwechslungsreich – so war die Berufswahl für mich klar.» Früher wäre Milchtechnologin für Frauen wohl eher nicht die erste Wahl gewesen, wie sie weiss: «Heute gibt es technische Unterstützung. Müssen einmal schwerere Gewichte bewältigt werden, helfen wir uns in unserer Käserei gegenseitig; das ist kein Problem.» Sie lobt ihren Ausbildner und die Lehrpersonen: «Thomas Thierstein ist ein sehr guter Ausbildner, der seinen Beruf mit Leidenschaft ausübt. Auch die Fachlehrer haben uns sehr unterstützt. Wir konnten immer Fragen stellen, viel lernen und profitieren. Wir haben gemerkt, dass unsere Lehrer wirklich wollten, dass wir es alle schaffen.» Nora Zulliger wird weiter in der Käserei Gondiswil tätig sein und plant, in rund 3 Jahren die Weiterbildung zur Berufsprüfung abgeschlossen zu haben. Ausserdem möchte sie einmal eine gewisse Zeit in einer Alpkäserei verbringen, um die dortigen Abläufe kennenzulernen. Für die SwissSkills 2019 ist sie als Ersatzkandidatin eingeteilt, was sie als grosse Ehre empfindet. Sie wünscht sich, dass die Berufsmeisterschaften bekannter machen, welchen «coolen Beruf» die Milchwirtschaft bietet. Für die Lernenden hat sie einen Tipp: «Gut zuhören, mitmachen, repetieren und sich wirklich Gedanken über das Ganze machen.»
Claudio Macaluso: Ziel Lebensmittelinspektor
Claudio Macaluso (18) von der Käserei Tägertschi freut sich über seine sehr gute Abschlussnote 5.6. Auf der Suche nach dem für ihn richtigen Beruf hat er in einigen Bereichen geschnuppert. Gefallen haben ihm viele, doch «Liebe auf den ersten Blick» war es erst bei den Milchtechnologen. «Schon die Begrüssung durch das Team hat mich angesprochen. Ich konnte bereits am Anfang etwas selber erarbeiten. Da war mir klar: Hier wird einem vertraut. In dieser Umgebung kann ich an jeden Arbeitstag 8 Stunden verbringen,» erinnert er sich. Sein Ausbildner hat ihn während der ganzen Lehrzeit sehr beeindruckt: «Er kann über jedes Thema vertieft Auskunft erteilen, auch wenn es nicht das Gewerbe betrifft. Er hat extrem viel Geduld und kann sehr gut erklären. Ausserdem ist er Betriebsleiter eines super Teams.» Claudio Macaluso wird auch nach der Lehre weiter in der Käserei Tägertschi tätig sein – allerdings nur noch zu 50%. «Parallel mache ich am NLL Natur Landschaft Lebensmittel in Zollikofen die Berufsmatura. Mittelfristig habe ich das Ziel, Käsermeister und Lebensmittelinspektor zu werden.» Die Lehre als Milchtechnologe kann der 18-Jährige nur empfehlen, denn «der Beruf ist sehr gut und sehr angesehen. Zudem wird er gut bezahlt. Auch die schulische Ausbildung und die interessanten Menschen überzeugen mich. Die Tätigkeit eignet sich für alle, die ein hohes Hygienebewusstsein aufweisen und auch zu unregelmässigen Arbeitszeiten bereit sind – diese haben ihre Vorteile. Denn ich kann zum Beispiel am Mittwoch Nachmittag in die Badi, wenn andere noch im Büro schwitzen.» Claudio Macaluso bedankt sich beim Team der Käserei Tägertschi: «90% meines Erfolges ist der Unterstützung meines Ausbildners und des Teams zuzuschreiben!» Dass er Ersatzkandidat für die SwissSkills 2019 ist, erfüllt ihn mit grosser Freude. «Ich erwarte von unserem Berner Team, dass alle KandidatInnen alles geben. Ich bin selbstverständlich dann auch in Flawil und feuere sie an.»
Jacqueline Habegger: Einstieg als stellvertretende Betriebsleiterin
Auch Jacqueline Habegger (18) von Milchplus Jegenstorf hat die sehr gute Note 5.6 erreicht. In ihrem mittelgrossen Lehbetrieb war sie als einzige Frau tätig. Sie schätzt an ihrem Beruf Milchtechnologin, dass sie mit Lebensmittel arbeiten kann und am Abend sieht, was sie gemacht hat. Die Lehre hat sie entdeckt, als sie in der Schule einen unbekannten Beruf erforschen sollte. So stöberte sie auf berufsberatung.ch und entschied sich für eine Schnupperlehre als Milchtechnologin. In der Praxis sei das Tätigkeitsfeld viel umfassender und vielseitiger als in der besagten Website geschildert, erklärt sie. Ihr Ausbildner hat sie sehr unterstützt, was sie mit Dankbarkeit erfüllt. «Er verfügt über viel mehr Wissen als das Lehrmittel vermitteln kann. Erfahrung ist wertvoller als Theorie!» Auch die Lehrpersonen in der Berufsschule haben sie sehr unterstützt: «Sie haben sich viel Zeit für uns genommen – und alle Lernenden haben ja auch sehr gut abgeschlossen.» Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis vermittelt ihr ein befreiendes Gefühl. Sie wechselt nach der Lehre in einen grösseren Betrieb, der ebenfalls Emmentaler produziert, aber mehr technische Hilfsmittel einsetzt. Dort kann sie als stellvertretende Betriebsleiterin einsteigen. Sie freut sich schon sehr auf die neue Tätigkeit: «Mir fiel die Schule recht leicht, und ich versuche, mich an einem anderen Ort weiter zu steigern.» Vom Berner SwissSkills-Team erwartet sie, dass der Schulstandort BZ Emme gut repräsentiert wird. «Ich weiss, dass alle KandidatInnen sehr würdig sind, unsere Region zu vertreten,» erklärt sie. Sie selber will in rund 3 Jahren die Berufsprüfung abgeschlossen haben.    

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