09.10.2023
Plattform zeigt Antibiotikaresistenzen
Erstmals zeigt eine Karte, erstellt unter der Leitung der ETH Zürich, in welchen Ländern am meisten Antibiotikaresistenzen bei Nutztieren auftreten.
Gemäss der Studie sind Tiere im Nordosten Chinas, in Teilen Indiens und des südlichen Brasiliens sowie des Iran und der Türkei am stärksten von Antibiotikaresistenzen betroffen. (Symbolbild/lid)
In Schwellen- und Entwicklungsländer nehmen Antibiotikaresistenzen bei Nutztieren massiv zu. Dies schreibt die ETH Zürich in einer Mitteilung. Erstmals zeigt eine Karte auf, wo der Handlungsbedarf am grössten ist. Forschende unter der Leitung der ETHZ haben zudem eine offenen Webplattform geschaffen, um weitere Daten zu sammeln.
«Dieser beunruhigende Trend zeigt, dass in der Tierzucht eingesetzte Medikamente ihre Wirksamkeit rasch einbüssen», sagt Thomas Van Boeckel, Leiter der Studie. Dies wirke sich auf die Nachhaltigkeit der Fleischindustrie und möglicherweise auch auf die Gesundheit von Konsumierenden aus.
Besorgniserregend sei dies deshalb, weil die Resistenzen besonders in jenen Ländern zunähmen, in denen auch der Fleischkonsum stark wachse und der Zugang zu tiermedizinisch verwendeten Antibiotika nur ungenügend reglementiert sei. Antibiotika-Resistenzen seien allerdings ein globales Problem. Es ergebe keinen Sinn, mit beträchtlichem Aufwand auf der einen Seite der Erde Antibiotikaresistenzen einzudämmen zu versuchen, während sie auf der anderen Seite massiv stiegen, sagt der ETH-Forscher.
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