24.06.2022
Wasser- und Nährstoffstress belasten die Landwirtschaft
Der Klimawandel macht sich in der Schweiz bemerkbar: Die Sommer werden trockener, die Winter nasser. Für die Landwirtschaft bedeutet das neben einem Ungleichgewicht des Wasserhaushalts auch ein Problem mit Nährstoffstress, wie Agroscope-Forschende berichten.
Ziel der Berechnungen war, die Ansatzpunkte aufzuzeigen, die für den Erhalt einer vielfältigen Agrarlandschaft im aktuellen Klima, in naher sowie in fernerer Zukunft entscheidend sind. Im Fokus standen die Zeiträume 1986 bis 2015, 2028 bis 2057 und 2070 bis 2099.
Zu wenig Wasser, zu viel Nitrat
Der Wasser- und der Nährstoffhaushalt dürften demnach im Zuge des Klimawandels besonders aus dem Ruder laufen. Weniger Niederschläge im Sommer bedeutet auch weniger ausgewaschenes Nitrat. Trotzdem dürften die Nitratkonzentrationen in den Gewässern um bis zu 14 Prozent steigen, weil sie weniger Wasser führen.
Einen vergleichbaren Anstieg (11 Prozent) erwarten die Fachleute im Winter, allerdings aus anderem Grund: Niederschläge dürften im Winter zunehmen und den Wasserabfluss in den Gewässern verstärken. Das würde das Nitrat zwar in gewissem Masse verdünnen, allerdings waschen die Niederschläge auch deutlich mehr Nitrat aus, so dass es unterm Strich dennoch zu einem Anstieg der Konzentration kommt.
Trockenheitsresistente Sorten
Der Wasserqualität dürfte aber auch vermehrte Düngung zusetzen: Durch die Erwärmung werden die Vegetationsperioden länger, was den Nährstoffbedarf der Feldfrüchte erhöht. Landwirte dürften daher künftig neben Bewässerung auch auf vermehrten Düngereinsatz setzen.
Wichtige Ansatzpunkte seien daher, die Wasser- und Nährstoffnutzung effizienter zu gestalten. Die Forschungsanstalt Agroscope nennt in diesem Zusammenhang trockenheitsresistente Sorten und Kulturen, sowie eine Bewirtschaftung des Bodens, die diesem ermöglicht, mehr Wasser zu speichern. Auch effizientere Bewässerungstechniken könnten zum Einsatz kommen.
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