5

Um ohne Wartezeit zum Artikel zu gelangen, benötigen Sie ein Abonnement.

Bereits registriert oder Abonnent:in?

Login

Jetzt Abo abschliessen

Probe Abo

Kostenlos

Geniessen Sie für einen Monat kostenlos alle Vorzüge eines Premiumabos.

Premium

ab CHF 98.–/Jahr

Online

Erhalten Sie uneingeschränkten Zugang zu allen Online-Beiträgen.

mit Papierrechnung ab 123.–

Premium Plus

ab CHF 170.–/Jahr

Online

Print

Uneingeschränkter Onlinezugang

Plus monatlich das gedruckte Magazin im Briefkasten.

mit Papierrechnung ab 195.–

Biofach 2020 – von Corona überschattet

Biofach, die alljährlich stattfindende Weltleitmesse für den Biohandel in Nürnberg, musste einen Besucherschwund wegen dem Corona-Virus hinnehmen. Dennoch gab es eine Vielfalt an Produkten zu sehen.

Statt 50 000 besuchten «nur» 47 000 Leute die Biofach vom 12. bis am 15. Februar 2020. Diese Zahl sei immer noch ein beachtliches Resultat, hiess es bei der Nürnberger Messe. Denn das Coronavirus hinterliess bereits seine Spuren. Zwar gab es Mitte Februar in Europa erst vereinzelte Corona-Fälle, doch wer durch die chinesischen Ausstellungs-Pavillons schlenderte, der hatte Platz – diese waren praktisch menschenleer. Ja, die Chinesen, Japaner und Araber hätten gefehlt, was auf die Angst vor Corona zu­­rückzuführen sei, erklärte Ruedi Lieberherr, Geschäftsführer der Morga AG aus Ebnat-­Kappel. Man sei dieses Jahr zum zwanzigsten Mal an der Messe dabei. Die Biofach sei zwar immer noch wichtig für die Branche, sagte Lieberherr, es gebe aber auch eine Verzettelung bei den Messen. «Biomessen gibt es auch in Shanghai, Tokio oder in Bangkok», sagte Lieberherr. Damit seien die interessierten Kreise gar nicht mehr gezwungen, nach Nürnberg zu reisen. Billiger Fleischsalat Dennoch, die Messe ist die Weltleitmesse für den Biomarkt. 3800 Aussteller aus 80 Ländern zeigten die Trends, die im Zusammenhang mit der Biolandwirtschaft und der Lebensmittelherstellung aktuell sind. An den zahlreichen Foren wurde aufgezeigt, dass Bio die Artenvielfalt und die Böden schütze. Bei Bio geht es jedoch nicht nur um Werte, sondern auch und vor allem ums Geschäft und dieses präsentiert jährlich steigende Umsatzzahlen (siehe Kasten). Im Umsatz bestehe aber noch viel Luft nach oben, sagte die deutsche Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner an ihrer Eröffnungsrede. Denn die Konsumenten seien vom Handel auf billige Preise erzogen worden. Es sei unerträglich, wenn 100 Gramm Hähnchen für 15 Cents zu haben sei, sagte Klöckner in den Hallen der Nürnberger-Messe. Mit dieser Aussage griff sie auf, was Plakate draussen vor der Messe anprangerten: «Warum ist eigentlich der Fleischsalat billiger als der grüne Salat?» Schlachtwarmes «teures» Fleisch Dass es auch «teuereres» Fleisch gibt, dafür sorgt etwa die Erzeugergemeinschaft der Schwäbisch-Hällischen Qualitätsschweine­produzenten. 84 Schweinehalter halten das seit Jahrhunderten im Nordosten Baden-Württembergs beheimateten und erst Ende der Achtzigerjahre wieder entdeckten schwarz-weissen Schwein, das Fleisch ist eines der in Deutschland seltenen Produkte mit geschützter Ur­­sprungsbezeichnung (g. g. A). Die Gemeinschaft hebe sich vom Massenprodukt Fleisch ab und der Begriff «Handwerk» stehe nicht nur im Marketingrepertoire der Produzentenorganisation, sondern es werde auch wirklich so gearbeitet, sagte Nadine Bühler von der Gemeinschaft an ihrem Stand. Zum Beispiel wenn die Würste aus schlachtwarmem Fleisch, wie bei Hausschlachtungen üblich, hergestellt werden. Dabei wird mit der Dosenwurst oder dem Salami-Stick auch auf Convenience gesetzt. Seit einigen Jahren setzt die Erzeugergemeinschaft nicht mehr nur auf Schweinefleisch, sondern auch auf Kalbfleisch. Mit dem «Bruderkalb» werden auf Milchviehbetrieben geborene Stierkälber mit Ammenkühen aufgezogen und gelangen dann als wertvolles Fleisch in die Gastronomie und den Handel. Haferboom Gar kein Fleisch ist auch eine Option, besonders an der Biofach. Es standen viele neue Produkte bereit, die jedoch aus den gleichen «alten» Rohstoffen gefertigt sind. Zum Beispiel aus Soja, Erbsen, Bohnen, Lupinen oder Mandeln, aber auch aus Hafer. Dass dieses alte Gras mit seinem hohen Anteil an Nähr- und Ballaststoffen ein sogenannter Superfood ist, das wurde an der diesjährigen Messe deutlich. 261 Produktvarianten aus Hafer wurden von 50 Ausstellern gezeigt. Nicht nur Snack-Riegel, Müsli-Produkte, Hafergrütze, skandinavische Haferkekse, oder das Jogurt aus Hafer «Hafergurt» standen dabei im Rampenlicht. Auch Teigwaren wie Rigatoni, Tagliatelle, Penne & Co. vom italienischen Pastahersteller Marcozzi SRL werden aus Hafer hergestellt. Während die «Porridgeflocken» ziemlich gewöhnlich wirkten, fand die Hafer-Babynahrung von Löwenzahn Organics, mit Zusatz von Brokkoli, Pastinake und Birnen im Conveniencebeutel, als Vollwert-Veggie-Ernährung grosse Beachtung. Hafer Smoothies waren ebenfalls hoch im Kurs und der Barista am Stand von Provamel schäumte den Kaffe selbstverständlich mit der Hafermilch auf. Aus dem hohen Norden Erst vor einem Jahr schwenkte Finnlands drittgrösste Molkerei Maitoma auf vegane Nahrungsmittel um. Zum reichen Sortiment an traditionellen Milchprodukten kommt nämlich jetzt noch das Vegan-Sortiment aus Hafer, der in Finnland auf einer grossen Fläche angebaut wird. Marketingchef Jukka Vihavainen erklärte, dass die Firma letztes Jahr 10 Millionen Euro in Technologie investiert habe, um die Hafermilch herzustellen. Man sei gewillt, den boomenden Markt für Haferprodukte zu bedienen. Dabei nützt das Unternehmen für seine Milchalternative Hafermilch auch andere, im hohen Norden vorhandene Rohstoffe wie etwa die Preiselbeere und die Blaubeere. In den Wäldern Finnlands ist ausserdem ein anderer Rohstoff in riesigen Mengen vorhanden – die Birke. Auch daraus entsteht ein trendiges Getränk. Die Finland Honey Company Ltd, zeigte das Birkenwasser in der edlen Glasflasche, während die estnische Firma ösel birch Birkenwasser im abbaubaren Karton vorgestellt wurde. hanspeter.schneider@rubmedia.ch

Eigeninserat Veranstaltungen Eigeninserat Veranstaltungen

Ähnliche Beiträge

Wichtige Nachricht verpasst?

Nicht wenn Du den kostenlosen Newsletter abonniert hast.