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Fleischbranche: Weniger Arbeitsunfälle dank Sicherheitskoffer

Seit 2010 erhalten Lernende in Metzgereien und Fleischereien beim Lehrantritt einen Sicherheitskoffer mit Schutzausrüstung. Seitdem sind die Stich- und Schnittverletzungen zurückgegangen.

von pd/mos

Der Lernende Tön Staubli (2.v.l.) erhält den 2222ten Sicherheiskoffer. Mit ihm auf dem Bild (v.l.): Daniel Speck, ABZ Spiez, Enrico Buffoni, Metzgerei Buffoni, Illnau; Daniel Stuber, SAFE AT WORK. (Bild zvg)

Stich- und Schnittverletzungen zählen zu den häufigsten Unfallursachen in Metzgereien und Fleischereien. Im Jahr 2019 wurden der Branchenversicherung 1160 neue Unfälle gemeldet. Mehr als die Hälfte aller gemeldeten Fälle betreffen Verletzungen an Finger, Hand oder Unterarm. Insbesondere Lernende sind davon stark betroffen.

Seit 2010 erhalten darum Lernende bei Lehrantritt einen Sicherheitskoffer von «Safe at work» (siehe «Mehr zum Thema»). Der Koffer enthält alles, was Metzgerei- oder Fleischereimitarbeitende benötigen, um sicher arbeiten zu können: einen Stichschutzhandschuh, eine Stechschutzschürze, einen Pamir, eine Schutzbrille, eine Messelehre, ein Ausbeinmesser und eine Handcreme.

Die Massnahme zeigt Wirkung, wie die Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicherheit (EKAS) am Freitag mitteilte. Dank des Koffers könne seit 2014 ein jährlicher Rückgang bei Stich- und Schnittverletzungen bei jungen Arbeitnehmenden von über 9 Prozent und bei allen Unfallursachen von gut 7 Prozent verzeichnet werden. Im Sicherheitskoffer können die Mitarbeitenden zudem die Messer sowie die persönliche Schutzausrüstung sicher und hygienisch verstauen und transportieren.

Im September wurde der 2222ste Sicherheitskoffer in einer Goldedition übergeben.