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Für Lindt war 2020 kein Schleck

Das Corona-Jahr 2020 hat dem Schoggihersteller Lindt & Sprüngli weniger Umsatz und deutlich weniger Gewinn beschert. Das Online-Geschäft hingegen hat sich verdoppelt - hier will Lindt weiter ausbauen.

Wie bei der gesamten Schoggibranche hat die Corona-Pandemie auch beim Premiumhersteller Lindt & Sprüngli deutliche Spuren im Jahresergebnis hinterlassen: Der Umsatz ging organisch  um 6,1% (-10,9% in CHF) auf 4,02 Milliarden Franken zurück, der Gewinn sackte um rund 37 Prozent auf 320 Millionen Franken ab. Lindt spricht trotzdem von einem «soliden Ergebnis». «Wir haben praktisch in allen Ländern Marktanteile gewinnen können», sagte CEO Dieter Weisskopf an der Online-Bilanzmedienkonferenz vom 2. März.
Die Pandemie traf Lindt an vielen Fronten: Das eigene Ladennetz mit weltweit rund 500 Geschäften litt unter Schliessungen und tieferen Kundenfrequenzen. Corona beeinträchtigte das wichtige Ostergeschäft und auch die Verkäufe an Weihnachten, und an Flughäfen und in Touristenhochburgen wurden wegen der Reisebeschränkungen deutlich weniger Schoggi verkauft. «Das Duty-free-Geschäft kam ab März praktisch zum Erliegen», sagte Finanzchef Martin Hug. 

Neue Online-Shops
Umgekehrt gönnten sich die Konsumentinnen und Konsumenten zu Hause mehr hochwertige Schoggi. Davon profitierte Premiumhersteller Lindt. Die wichtigsten Marken Lindor und Excellence wuchsen im Detailhandel, die Excellence-Tafeln sogar im zweistelligen Bereich. Und Lindt-Schoggi wurde wegen der Pandemie vermehrt online gekauft. Das Online-Geschäft verdoppelte sich und machte heute 5 Prozent des Umsatzes aus. Hier will Lindt weiter wachsen und lanciert dieses Jahr neue Online-Shops in verschiedenen Ländern. Unternehmensgeschenk-Plattformen oder Aboprogramme sollen die Multichannel-Strategie ergänzen. 
Am besten durch die Krise kam Europa (2,01 Mia., -2,9%). In Ländern wie Deutschland, Grossbritannien und Spanien nahm der Umsatz leicht zu, in Osteuropa und Skandinavien sogar um 10 bis 12 Prozent. Umgekehrt verlor der Schweizer Heimmarkt wegen den ausbleibenden Touristen rund einen Viertel des Umsatzes. Ähnlich stark war der Rückgang auch in Italien, wo kleine Spezialitätenläden, normalerweise ein wichtiger Verkaufskanal, praktisch vollständig geschlossen waren. 
Stark betroffen war Nordamerika (1,54 Mia., -6,8%). Die Umsatzeinbussen wurden hier teilweise abgefedert, weil im Detailhandel mehr Tafeln für den Heimkonsum gekauft wurden und weil das Backwarensortiment von Lindt-Tochter Ghirardelli einen Boom erlebte. Das Segment Rest der Welt verzeichnete vor allem wegen des starken Rückgangs im Travel-Retail-Geschäft einen grosses Minus von 16,1% auf 469 Mio.
Die Anzahl Vollzeitstellen bei Lindt ging letztes Jahr um rund 1000 auf 13'557 zurück. Ein Grund dafür ist die Restrukturierung in den USA, wo das Merchandising ausgelagert und eine Fabrik in Colorado geschlossen wurde. Des weiteren benötigte Lindt weniger Temporärangestellte wegen der temporären Schliessung der eigenen Läden und weil in den Fabriken weniger produziert wurde. 

Positiver Ausblick
Für 2021 rechnet Lindt & Sprüngli mit einem organischen Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent. Wie sich das Ostergeschäft entwickle, sei aber schwer abschätzbar, sagte Weisskopf. So seien etwa in Deutschland nach wie vor viele Läden geschlossen. Und er habe keinen direkten Draht zu Angela Merkel und wisse darum nicht, ob die Regierung die Läden zu Ostern öffne, witzelte der CEO. 
Die Nachfrage nach Premium-Schokolade werde weiter zunehmen, sagte Firmenchef Weisskopf, hier sei Lindt gut aufgestellt. Auch mit Innovationen will Lindt punkten. Ein Beispiel ist die vegane Schokolade «Lindt Hello Vegan» mit Haferdrink statt Milch, die vor drei Monaten in Deutschland lanciert wurde. «Die Nachfrage ist sehr gross», sagte Weisskopf.

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