Nationales Kompetenznetzwerk für Obst und Beeren gestartet
Agroscope und der Schweizer Obstverband haben gemeinsam ein nationales Kompetenznetzwerk für Obst und Beeren gegründet. Es soll die Branche fit machen für die Herausforderungen der Zukunft.


Die Schweizer Obstbranche steht vor grossen Herausforderungen: Konsumentinnen und Konsumenten verlangen optisch und geschmacklich einwandfreie Früchte, die nach höchsten ökologischen Kriterien und zu vernünftigen Kosten produziert werden. Und dies vor dem Hintergrund des Klimawandels, des zunehmenden Schädlings- und Krankheitsdrucks und der Tatsache, dass immer weniger wirksame Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stehen.
Um diese Herausforderungen gemeinsam anzugehen, haben die landwirtschaftliche Forschungsanstalt des Bundes Agroscope und der Schweizer Obstverband ein nationales Kompetenznetzwerk für Obst und Beeren gegründet, wie es in einer Mitteilung heisst. Das Netzwerk will die Kompetenzen, das Wissen und die Ressourcen der Branchenakteure bündeln und transdisziplinäre Forschungsprojekte durchführen. Das werde die Entwicklung neuer Lösungen beschleunigen, heisst es in der Mitteilung.
Mittel- und langfristige Forschungsprojekte
Rund 30 Fachleute aus der Schweizer Obstbranche und anderen Institutionen trafen sich laut Mitteilung am 22. November zu einem ersten Treffen in Bern. Gemeinsam definierten sie Forschungsprojekte, die ab 2022 schrittweise weiterentwickelt und umgesetzt werden sollen. Zu den ausgewählten Projekten gehören der Einsatz von UV-C-Strahlung zum nachhaltigen Schutz der Kulturen vor Mehltau und die Förderung der Agrophotovoltaik im Obst- und Beerenanbau. Weitere Themen sind die Entwicklung alternativer, widerstandsfähigerer Systeme für die Obstproduktion und der rückstandsfreie Pflanzenschutz.
Das Netzwerk soll wachsen
Bisher haben rund 40 Akteure aus der Schweizer Obstbranche und anderen Organisationen ihr Interesse an diesem neuen Netzwerk bekundet. Das Kompetenznetzwerk steht allen privaten und öffentlichen Einrichtungen (Universitäten, Fachhochschulen, Institute, Kantone, Unternehmen) offen, die einen Beitrag zur nachhaltigen Obstproduktion leisten möchten. Dieser Beitrag könne durch die Bereitstellung von technischem Wissen, Versuchsflächen, Infrastruktur, finanziellen oder personellen Mitteln erfolgen, heisst es in der Mitteilung.