Wegen eines Staatsvertrags mit der Tschechischen Republik durfte in der Schweiz von 1927 bis Ende 2022 unter der Bierbezeichnung Pils nur tschechisches Bier verkauft werden. Als Pils wird ein hopfenbetontes, untergäriges Vollbier bezeichnet. Den Namen hat das Bier ursprünglich von der böhmischen Stadt Pilsen in Tschechien. Das Institut für Geistiges Eigentum informierte Ende 2022, dass der Schutzstatus ab 2023 nicht mehr gilt und die Bezeichnung frei verwendet werden kann, wie der Schweizerische Brauerei-Verband (SBV) in einer Mitteilung schreibt. Der Verband will deshalb in der nationalen Bierprämierung «Swiss Beer Award» neu die Kategorie «Pils» einführen.
Biere, die dem Pils ähnlich sind, werden in der Schweiz als «Spezialbier» angeboten. Die Bierstile «Spezial hell» und «Spezial dunkel» stammen gemäss dem SBV aus der Zeit des Schweizer Bierkartells, sie wurden aber im Verlauf von 100 Jahren dem Konsumentengeschmack angepasst. So gebe es zwar zwischen dem «Spezial hell» und dem Pils eine gewisse Verwandtschaft, weil beide untergärig gebraut werden, eine helle Farbe und einen ähnlichen Alkoholgehalt haben. Allerdings gebe es mit deutschem Pils und böhmischem Pils auch verschiedene Pils-Varianten. Das deutsche Pils ist etwas bitterer, das böhmische Pils etwas süsslicher und mit einer buttrigen Note. Zusätzlich zu den beiden Schweizer Bierstilen «Spezial hell» und «Spezial dunkel» werde man deshalb beim «Swiss Beer Award» auch «Pils» als Kategorie einführen.