In der dreijährigen Studie verglichen die beiden Agroscope-Forscher Fredy Schori und Andreas Münger die Auswirkungen einer reinen Grasration mit null Kilogramm Kraftfutter mit der gleichen Grasration mit 750 kg Kraftfutterzusatz pro Kuh und Jahr. Konkret untersuchten sie die Auswirkungen auf die Milchleistung und -zusammensetzung, die Zellzahl, die Körperkondition, das Körpergewicht, die Behandlungen und die Fruchtbarkeit bei zwei Holstein-Kuhtypen mit schweizerischem (HCH) und neuseeländischen (HNZ) Ursprung, wie sie im aktuellen Newsletter der
«Agrarforschung Schweiz» schreiben. Die Studie ist in der Zeitschrift «Livestock Science» erschienen (
zum Download geht es hier entlang).
Das Resultat der Studie: Im Durchschnitt produzierten die Milchkühe mit der reinen Grasration 5376 kg Milch pro Standardlaktation. Pro Kilogramm zusätzliches Kraftfutter erhöhte sich die Milchleistung um ein Kilogramm. Die Milchgehalte wie Fett, Eiweiss und Laktose wurden durch die Kraftfutterergänzung nicht beeinflusst. Die Kühe mit Kraftfutterergänzung waren etwas schwerer und hatten eine etwas bessere Körperkondition, als ihre nur mit Gras gefütterten Kolleginnen. Die HCH erhielten mehr medizinische Behandlungen hinsichtlich der Fruchtbarkeit und auch gesamthaft als die HNZ. Dabei scheine jedoch der Kuhtyp die grössere Rolle zu spielen als die Kraftfutterergänzung, so die Forscher.
Ihr Fazit: «Bei geeigneten, an die Fütterungssysteme angepassten Milchkuhtypen ist heutzutage eine reine Grasfütterung ohne Kraftfutterergänzung möglich.»