5

Um ohne Wartezeit zum Artikel zu gelangen, benötigen Sie ein Abonnement.

Bereits registriert oder Abonnent:in?

Login

Jetzt Abo abschliessen

Probe Abo

Kostenlos

Geniessen Sie für einen Monat kostenlos alle Vorzüge eines Premiumabos.

Premium

ab CHF 98.–/Jahr

Online

Erhalten Sie uneingeschränkten Zugang zu allen Online-Beiträgen.

mit Papierrechnung ab 123.–

Premium Plus

ab CHF 170.–/Jahr

Online

Print

Uneingeschränkter Onlinezugang

Plus monatlich das gedruckte Magazin im Briefkasten.

mit Papierrechnung ab 195.–

Diskussionen um Rückbehalt beim Mostobst

Christof Schenk, Inhaber einer neuen Mosterei im Thurgau, rüttelt am Rückbehaltsystem beim Mostobst. Ramseier und Möhl verlangen von ihren Lieferanten Exklusivität.

In der Mostobstbranche gibt es Turbulenzen. Die neue Mosterei von Christof Schenk, Inhaber des Getränkeherstellers Holderhof, ist seit Ende September in Betrieb. Siekauft den Produzenten Mostobst zum Richtpreis ab, ohne den Rückbehalt, den die beiden grossen Mostereien Ramseier und Möhl einziehen. Mit dem Rückbehalt werden die Produktion und der Export von Konzentrat bei Überschüssen nach einer Grossernte finanziert.
Ramseier und Möhl haben ihren Mostobst-Lieferanten in einem Brief mitgeteilt, dass diese nicht mehr liefern dürfen, wenn sie an Schenk liefern. Das schreibt die Bauernzeitung. Schenk kritisiert das: «Jeder Landwirt soll frei entscheiden, an wen er liefert. Es ist nicht fair, dass man den Landwirten die Wahlfreiheit nimmt, indem man sie erpresst», wird er zitiert. Schenk fände es besser, wenn man im Herbst überschüssiges Mostobst direkt im Ausland verarbeiten würden, statt in der Schweiz teure Anlagen mit Bauernbeiträgen zu unterhalten. Schenk glaubt auch, dass Direktsaft ein grosses Potenzial hat, das noch nicht ausgeschöpft sei. Direktsaft sei frischer und aromatischer. Schenk hat auch für den Fall, dass er wegen der Drohungen von Ramseier und Möhl nicht genug Ware erhält, eine Lösung: «Wenn es schwierig wird, machen wir Anbauverträge und setzen eigenhändig Niederstammbäume.»
Gemäss Bauernzeitung gibt es weitere Mostereien, die den Rückbehalt nicht einziehen, die E.Brunner in Steinmaur ZH und die Mosterei Kobelt in Marbach SG sind auf die Ernte 2021 aus dem System ausgestiegen. Das Rückbehaltsystem werde aufgrund des Euro-Kurses und der steigenden Energiepreise immer defizitärer, wird Robert Brunner zitiert. Auch dass der Bund Beiträge an die Konzentratlager bezahle, sei fragwürdig.
Georges Möhl, Betriebsleiter der Möhl AG, appelliert in der Bauernzeitung an «Vernunft und Ehrlichkeit». Nur mit dem Ernteausgleich und Rückbehalt hätten die Produzenten die Garantie, dass die Ernte übernommen werde. Das System funktioniere nur, wenn sich alle daran beteiligten. Ähnlich lautet das Statement der Ramseier Suisse AG: Das grösste Interesse der Ramseier gelte der langfristigen Sicherung des Schweizer Mostobstanbaus. Die Branchenlösung mit dem Schweizerischen Obstverband mit Ernteausgleich und Rückbehalt sei dafür das richtige System.

ifm - Automation is orange

Ähnliche Beiträge

Wichtige Nachricht verpasst?

Nicht wenn Du den kostenlosen Newsletter abonniert hast.