Datum: Branche:

Ein brandneuer Trommelröster

Dieses Jahr feiert die Berner Rösterei Blasercafé ihren 100. Geburtstag. Mit einem neuen Trommelröster kann die Firma auch kleine Chargen für ihre Private-Label-Kundschaft rösten.

von mos

Geschäftsführer Marc Käppeli erklärt den neuen Trommelröster. ( mos)
Weil die Nachfrage nach Pods stark gestiegen ist, produziert Blasercafé heute mit zwei Maschinen. (mos)
Rund 1300 Tonnen Kaffee röstet das Familienunternehmen Blasercafé pro Jahr an seinem Hauptsitz an der Güterstrasse in Bern. Zwei gasbetriebene Röstmaschinen stehen im Einsatz. Die grösste Last stemmt ein Trommelröster, der pro Stunde 1,2 Tonnen Rohkaffee rösten kann. Vis-à-vis vom Ungetüm steht seit Ende letzten Jahres ein etwas kleinerer, aber topmoderner Trommelröster. Der PX-120 stammt wie sein grosser Bruder vom deutschen Weltmarktführer Probat. Mit einem Röstvolumen von 120 Kilogramm schafft er rund 300 Kilogramm Kaffee pro Stunde.
«Wir haben uns bewusst für einen Röster mit einer kleineren Grösse entschieden», erklärte Geschäftsführer Marc Käppeli bei einem Medienrundgang durch den Betrieb anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Firma (siehe «Mehr zum Thema»). Viele Private-Label-Kunden aus Gastronomie und Detailhandel verlangten nach kleinen Chargen, darauf könne man sich jetzt spezialisieren. Der neue Röster werde auch ergänzend zum grossen für die eigene Produktion genutzt. «Schlimmstenfalls könnten wir sogar die ganze Produktion mit dem neuen Gerät sicherstellen, sollte der grosse Röster ausfallen.»
Abwärme wird zurückgewonnen
Rund 1,5 Millionen Franken investierte Blasercafé in den neuen Röster und die nötigen Installationen. Der PX-120 ersetzt eine Schalenröstmaschine aus den 1970ern, die in die Jahre gekommen war. Die Installation dauerte mehrere Monate, bis die Röstprofile angepasst waren, vergingen weitere Wochen. Beim neuen Röster wird ein Teil der Abwärme zurückgewonnen und fliesst wieder in den Röstprozess. Nächstes Jahr wolle man ein zusätzliches Wärmerückgewinnungssystem realisieren, um auch die Abwärme des grossen Rösters zu nutzen, sagte Marc Käppeli. Auf dem Firmendach will Blasercafé ausserdem Solarzellen installieren.
Blasercafé produziert vor allem Bohnenkaffee für die Gastronomie, Mahlkaffee macht nur einen kleinen Teil der Produktion aus. In den letzten zwei Coronajahren an Bedeutung gewonnen haben die alufreien Kaffee-Pods (E.S.E), diekompostiert werden können. 2021 verarbeitete Blasercafé 70 Tonnen Kaffee zu rund 10 Millionen Pods, auch für andere Röstereien. Wegen der grossen Nachfrage hat die Firma eine zweite Maschine zur Pod-Fabrikation angeschafft.
www.blasercafe.ch