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Käsepreise werden steigen

Mit wenigen Ausnahmen sind die Preisverhandlungen im Käsegeschäft abgeschlossen. Schweizer Käse wird teurer, unklar ist, wie die Märkte darauf reagieren werden.

«Wie die Preiserhöhung den Absatz beeinflussen, ist umstritten.» Fromarte-Präsident Hans Aschwanden. (Roland Wyss-Aerni)

Ein Auf und Ab der Gefühle seien die letzten Monate gewesen, sagte Hans Aschwanden, Präsident des Käserverbandes Fromarte, an der Delegiertenversammlung vom 6. Mai in Freiburg. «Was für eine verrückte Zeit!» Mitte Februar seien fast alle Corona-Massnahmen aufgehoben worden, und am 24. Februar habe der Krieg in der Ukraine begonnen. Am 4. März habe er die erfreuliche Nachricht erhalten, dass die Schweizer Käser an der Weltmeisterschaft in Wisconsin sehr erfolgreich gewesen seien, mit Michael Spycher von der Käserei Fritzenhaus als inzwischen dreifachem Gesamtsieger. Am folgenreichsten sei zweifellos der Ukrainekrieg, dieser habe zu steigenden Energiepreisen geführt, und die Inflation in manchen Exportmärkten sei auf Rekordniveau. Der Vorstand der Branchenorganisation (BO) Milch habe sich im März auf eine Richtpreiserhöhung um 5 Rappen geeinigt. In den Preisverhandlungen mit Produzenten und Händlern seien nun auch die Kostensteigerungen bei den Käsereien berücksichtigt worden.
Der Krieg habe auch die Abhängigkeit vom Ausland in vielen Bereichen wieder aufgezeigt, sagte Aschwanden. So werde beispielsweise auch Schweizer Käse mit ausländischem Lab hergestellt. «Das gibt mir zu denken», sagte Aschwanden. «Vielleicht sollten wir wieder eine Labstoffzentrale gründen?» In Zukunft müsse diesem Thema mehr Gewicht gegeben werden.
Käsepreise steigen
Fromarte-Direktor Jacques Gygax erläuterte die aktuelle Situation am Markt. Alle Sortenorganisationen ausser Gruyère AOP und Vacherin Fribourgeois AOP haben sich auf eine Käsepreiserhöhung um 1 Franken pro Kilogramm Käse per 1. August oder 1. September geeinigt, meist mit einer Milchpreiserhöhung von 5 Rappen pro Kilogramm Milch. Wie das von den inflationsgeplagten Exportmärkten aufgenommen werde, werde man sehen, sagte Gygax, «man muss positiv bleiben.» Gleichzeitig gelte es, die Mengen vorsichtig zu planen und überschüssige Milch allenfalls an die Industrie zu verkaufen.
Kein Schrauben an der Verkäsungszulage
Ein zentrales Thema war die Verkäsungszulage. Aus Sicht der Branche ist diese das Kernstück der Marktordnung, sie kompensiert den 2007 abgeschafften Grenzschutz gegenüber der Europäischen Union, wie Gygax betonte. Sie ist - etwas zum Ärger der Käser - in der letzten Zeit mehrfach ins Gerede gekommen. Die vom Bundesrat geplante Senkung um einen Rappen auf 14 Rappen konnte durch Gegenwehr der gesamten Branche verhindert werden, und auch die vorgesehene direkte Auszahlung an die Milchproduzenten wird breit abgelehnt.
Im Parlament diskutiert wird seit einiger Zeit die fettabgestufte Verkäsungszulage. Während es in der Käserschaft bei diesem Thema anfangs ein gewisses Wohlwollen gab, haben sich Käser und Industrie in den letzten Wochen klar dagegen positioniert und auch entsprechend politischen Druck gemacht. Viertelfettkäse, einer der Auslöser für die Idee, macht inzwischen nur noch ein bis zwei Prozent der gesamten Käsemenge aus. Hingegen würden mit einer Verkäsungszulage nach Fettgehalt Produkte wie Hüttenkäse oder Mozzarella bestraft, wo die Wertschöpfung gut sei, so die Argumentation. Dazu käme ein erheblicher administrativer Aufwand. Die Wirtschaftskommission des Ständerates hat sich deshalb auch einstimmig gegen eine fettabgestufte Verkäsungszulage entschieden, das Plenum des Rates wird sich kaum anders entscheiden.
Im Zentralvorstand von Fromarte traten Didier Germain und Josef Schmidli zurück. Als ihre Nachfolger wurden René Pernet, seit 1. Januar Präsident der Artisans Fromagers Romand AFR, und André Rust aus Walchwil gewählt.
Erfreuliche Lernenden-Zahlen
Karin Imboden, Geschäftsführerin des Schweizerischen Milchwirtschaftlichen Vereins SMV, zeigte sich erfreut über das wiedererwachte Interesse am Beruf Milchtechnolog/in. «Die aktuelle Zahl von 444 Lernenden ist ein absoluter Höchststand über viele Jahre zurück», sagte Imboden. Ein Grund dafür seien sicher die verstärkten Bemühungen der Branche, den Beruf mit Kommunikations- und Nachwuchsförderprojekten bekannter zu machen. Aber auch Corona habe geholfen und gezeigt, dass dies ein krisensicherer Beruf sei.
Erfolgreiche Diplomanden
In der BCF-Arena des SC Gottéron in Freiburg, wo der diesjährige Tag der Milchwirtschaft mit den Delegiertenversammlungen von Fromarte und dem Schweizerischen Milchwirtschaftlichen Verein stattfand, wurden auch die neuen Milchtechnologinnen und Milchtechnologen mit eidgenössischem Diplom gefeiert. SMV-Präsident Thomas Arnold, Mathieu Carrad, Assistent Marketing & Digital beim SC Gottéron, und Pascal Toffel, Direktor des Landwirtschaftlichen Instituts Grangeneuve, gratulierten den 19 Milchtechnologinnen und Milchtechnologen.

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