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Nutri Score: Mediterrane Lebensmittel werden diskriminiert

Italien sieht seine weltweit bekannten kulinarischen Spezialitäten durch die von französischen Konzernen entwickelte Kennzeichnung diskriminiert und verbietet den Nutri-Score für gewisse Produkte.

Der Nutri-Score.

Parmesan, Olivenöl  oder Mozzarella kommen beim Nutri-Score schlecht weg. Mit dem Nutri-Score würden mediterrane Spezialitäten diskriminiert. Betroffen sind gemäss der «Sonntagszeitung» Käsesorten wie Parmigiano Reggiano und Grana Padano oder Essig mit der Bezeichnung Aceto Balsamico di Modena. Erstklassiges Olivenöl erhalte mit dem Score zum Beispiel nur ein mittelmässiges «C».
Deshalb wollen italienische Händler es verbieten, dass bei gewissen Produkten aus Italien eine Lebensmittelampel angebracht wird. Laut «Sonntagszeitung» hat die italienische Wettbewerbsbehörde den Nutri-Score für gewisse Produkte in Italien ganz verboten. Die Ampel sei unpräzise und potenziell irreführend, lautete die Begründung. Europäischen Supermarktketten soll es nicht erlaubt sein, die Ampel auf gewisse Produkte aus Italien zu drucken. Das haben die Konsortien der Hersteller von geschützten italienischen Lebensmitteln beschlossen, wie die «Lebensmittel Zeitung» berichtet.
In der Schweiz haben sich verschiedene Hersteller und Händler dazu verpflichtet, den von Konsumentenschutzorganisationen empfohlenen Nutri-Score auf ihre Eigenmarken zu drucken. Migros gerät durch das Verbot der Italiener in die Zwickmühle, wie die «Sonntagszeitung» weiter schreibt. Der Grossverteiler müsse den Nutri-Score auf allen Produkten einer angemeldeten Eigenmarke umsetzen, unabhängig davon, in welchem Land die Produkte hergestellt worden seien, wie eine Migros-Sprecherin zitiert wird. Ausnahmen seien laut dem Reglement nicht erlaubt. Der Händler will bis Ende 2025 sämtliche 10'000 Produkte der Eigenmarken mit der Lebensmittelampel versehen. Also beispielsweise auch den M-Budget-Grana Padano und den Bio Aceto Balsamico di Modena.
Man werde konkrete Anfragen aus Italien mit dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) klären, so Migros weiter. Auch Aldi und Lidl führen in der Schweiz auf ihren Eigenmarken den Nutri-Score ein. Aldi sage auf Anfrage, man sei bei den mit Nutri-Score versehenen Eigenmarken vom Entscheid aus Italien aktuell nicht betroffen. Bei Lidl heisse es, man befinde sich «in engem Austausch» mit Herstellern, wenn es um den Nutri-Score gehe. In Deutschland rate das Bundesernährungsministerium den Supermarktbetreibern, das Nutri-Score-Verbot aus Italien zu respektieren, solange die rechtliche Lage nicht geklärt sei.
Italien hat kurzerhand eine eigene Kennzeichnung namens Nutrinform ins Leben gerufen. Sie gibt keine Bewertung ab, sondern zeigt die prozentual enthaltenen Nährwerte auf. Auf die Seite Italiens und somit gegen den Nutri-Score haben sich auch Griechenland und Portugal geschlagen. Eigentlich wollte man sich bis Ende 2022 einigen, nun hat die EU-Kommission das Vorhaben auf Frühjahr 2023 verschoben.

Milchwirtschaftliches Museum

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