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Die Zuckerrübe tut sich schwer – ausser bei IP und Bio

Trotz grosser Anstrengungen ist die Anbaufläche der Zuckerrüben in der Schweiz dieses Jahr erneut zurückgegangen. Beim Anbau von Bio-Zuckerrüben und beim Anbau unter IP-Suisse-Richtlinien zeigt sich aber ein Aufwärtstrend.

Die Gewitterwolken im Zuckerrübenanbau sollen bald der Vergangenheit angehören, ist SVZ-Präsident Josef Meyer überzeugt. (rh/lid)

Seit 2015 werden in der Schweiz immer weniger Zuckerrüben angebaut. Auf dieses Jahr hin sind es erneut fast 600 Hektaren weniger und besonders in den Kantonen Bern, Waadt und Thurgau hat die Kultur auffällig viel Boden verloren. Dieser Flächenrückgang in den meisten Anbauregionen – vor allem aber auch in der Westschweiz – bereite ihnen grosse Sorgen, sagt Josef Meyer, Präsident des Schweizerischen Verband der Zuckerrübenpflanzer SVZ. «Dieser Flächenrückgang führt zu einer schlechteren Auslastung unserer Infrastrukturen und führt in der Folge zu höheren Kosten und kann zur Schliessung einer Zuckerfabrik führen», gibt er zu bedenken.
Kampf an diversen Fronten
Die Gründe für den Flächenrückgang seien vielfältig. So habe sich die Krankheit Syndrome Basses Richesses oder kurz SBR, die zuerst im Waadtland aufgetreten sei, mittlerweile bis nach Solothurn ausgebreitet. Daneben stelle der Wegfall der Gaucho-Beizung als praktisch einziges Land in Europa die Rübenpflanzerinnen und Rübenpflanzer vor riesige Herausforderungen. «Dazu war der Zuckerpreis die letzten Jahre sehr tief, was zu tiefen Rübenpreisen führte und gleichzeitig haben andere Kulturen wie beispielsweise Raps an Attraktivität gewonnen», erklärt Josef Meyer, «da muss man die Landwirte verstehen, dass sie den Rübenanbau reduziert haben.»
IP-Suisse- und Bio-Rüben auf dem Vormarsch
Während die Zuckerrübe also gesamthaft gesehen an einem Imageschaden nagt, konnten die Zuckerrübenflächen unter IP-Suisse-Produktion allerdings deutlich ausgebaut werden und auch der Bioanbau scheint in einigen Kantonen Anklang zu finden. IP-Suisse-Rüben hätten an Attraktivität gewonnen, weil der Preis besser sei und auch Ressourceneffizienzbeiträge abgeholt werden könnten, erläutert der SVZ-Präsident. «Und da aufgrund der technischen Probleme das Ertragsniveau sowieso begrenzt ist, rechnet sich diese extensive Produktion für viele Rübenbäuerinnen und Rübenbauern», führt Josef Meyer weiter aus.
Des Weiteren habe sich der Verband schon vor vier Jahren zum Ziel gesetzt, die Biorübenproduktion auszudehnen. «Attraktive Preise, aber vor allem eine intensive Begleitung der Pflanzerinnen und Pflanzer, um die anbautechnischen Probleme zu meistern, haben den notwendigen Erfolg gezeigt», meint Josef Meyer. So seien es vor vier Jahren noch 8 Hektaren Biorüben gewesen. «Heute sind es etwas mehr als 200 Hektare und wir arbeiten daran in fünf Jahren bei 500 Hektaren zu sein.»
Forschung bringt neue Sorten
Sowieso habe sich der Zuckerrübenanbau in der Schweiz in den letzten Jahren stark verändert und eine Studie zeige, dass die Zuckerproduktion in der Schweiz gegenüber den europäischen Nachbarn um 30 Prozent nachhaltiger sei, sagt Josef Meyer: «Erneuerbare Energie, Bahntransport, aber auch die Produktionsweise unserer Anbauerinnen und Anbauer sind dafür verantwortlich.» Ebenfalls würde die Zuckerrübenpflanzerinnen und Zuckerrübenpflanzer die von der Politik entschiedenen Risikoreduktionsziele bei Pflanzenschutzmitteln und Nährstoffen ohne grosse Probleme erreichen und das von allen interessierten Kreisen ins Leben gerufene Forschungsnetzwerk arbeite hart an Lösungen, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen: «Da der Druck zu mehr Nachhaltigkeit auch in Europa sehr stark zunimmt, kommen jetzt immer mehr Sorten auf den Markt, die die von uns schon lange geforderten Eigenschaften haben – so haben wir in der Schweiz bereits eine Sortenliste für die von SBR befallenen Gebiete.» Er sei überzeugt, dass dies auch für die viröse Vergilbung bald der Fall sein werde. «Der Zuckerrübenanbau war die letzten Jahre in einer Krise, wir haben die Talsohle aber durchschritten und glauben an eine gute Zukunft im Rübenanbau», zeigt sich Josef Meyer hoffnungsvoll.

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