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Hug bäckt klimaneutral

Fünf Jahre lang wurde es geplant, drei Jahre dauerte der Bau: Am 23. Juni konnte der Guetzlihersteller Hug sein neues Produktionsgebäude am Firmensitz im luzernischen Malters eröffnen. Für das Backhaus wurde das bestehende Produktionsgebäude aus den späten 1960er-Jahren bei laufendem Betrieb erweitert und ausgebaut. Die Produktionsfläche ist mit 22000 Quadratmetern jetzt doppelt so gross wie vorher.
Neben den bestehenden vier Linien für die Produktion von Dar-Vida, Hug-Biscuits und Tartelettes hat im neuen, 165 Meter langen Gebäude auch die gesamte Produktion von Wernli-Biscuits einen Platz gefunden, die vom Standort Trimbach in Solothurn nach Malters gezügelt wurde. Neben fünf Produktionslinien gehören dazu auch Anlagen zur Herstellung von Füllungen und von Schoggiplättli für die Choco Petit Beurre. Damit hat sich das Produktionsvolumen in Malters verdoppelt. 63 Millionen Franken hat Hug insgesamt in die Erweiterung des Produktionsgebäudes, den Umzug und in Anlagen investiert.
«Mit dem Backhaus haben wir vielleicht nicht das grösste, aber sicher das modernste Backwarenproduktionszentrum der Schweiz», sagte der bisherige Verwaltungsratspräsident Werner Hug, der sich nach fast 50 Jahren operativer Tätigkeit aus der Firma zurückgezogen hat, bei der Eröffnung. Und: «Wernli bleibt Wernli», auch wenn die Biscuits neu in Malters gebacken würden.
Klimaneutrales Backen – trotz Gasöfen
«Mit dem Backhaus setzen wir neue Standards in der nachhaltigen Backwarenproduktion», sagte Andreas Hug, der neue Verwaltungsratspräsident der Hug AG. Die Heizwärme und das warme Wasser wird ohne fossile Energie erzeugt, Wärmepumpen ersetzen den Heizölkessel. Zum Heizen und Kühlen nutzt Hug das Grundwasser und die Abwärme aus dem Betrieb. Der Strom stammt aus Schweizer Wasserkraft. Auf dem Dach des Bürogebäudes produziert eine fast 400 Quadratmeter grosse Photovoltaikanlage genug Strom, um 30 Prozent des Verbrauchs des Bürogebäudes zu decken. Noch dieses Jahr will Hug auch das Dach des Backhauses mit Solarzellen bestücken. «Vorausgesetzt, die Panels sind lieferbar und genügend Monteure verfügbar», so Andreas Hug.
Dank einem automatisierten Hochregallager mit 1300 Palettenplätzen im neuen Backhaus braucht Hug keine externen Lager mehr, was weniger Lastwagenfahrten bedeutet. Ganz fossilfrei ist das Backhaus allerdings noch nicht. Die 30 bis 40 Meter langen Bandöfen der Wernli-Linien werden noch mit Propangas geheizt. Mittelfristig sollen aber auch sie fossilfrei betrieben werden. Hug kompensiert die CO2-Emmissionen mit Zertifikaten. Seit 2021 ist der Standort Malters klimaneutral. In der Lieferkette gebe es aber noch Reduktionspotenzial, sagte Andreas Hug. Bis Ende 2023 will Hug den CO2-Abdruck des Unternehmens in der Lieferkette messen und ihn dann reduzieren.
Wie zügelt man Know-how?
Marianne Wüthrich Gross hat den Standort Trimbach und das Projekt Backhaus geleitet und ist seit dem 1. Juni zusammen mit Anna Hug Co-Geschäftsleiterin von Hug. Die Wernli-Züglete sei wie ein «Schweizer Uhrwerk» gelaufen; Finanzen, Timing – das sei alles sehr gut gelungen, sagte sie bei der Eröffnung. Die grösste Herausforderung sei der Know-how-Transfer gewesen. Es habe viele Gespräche gebraucht, um die Angestellten in Trimbach zu motivieren, künftig im rund 50 Kilometer entfernten Malters zu arbeiten. Je nach Familien- und Wohnsituation sei das kein einfacher Schritt gewesen. 100 Angestellte haben den Ortswechsel mitgemacht. Über die 100 neuen Arbeitsplätze in Malters freute sich auch der Luzerner Wirtschaftsdirektor Fabian Peter in seiner Ansprache.
Gutes erstes Halbjahr, schwieriges Umfeld
Die Firma Hug blickt nach eigenen Angaben auf ein «sehr gutes erstes Halbjahr 2022» zurück. Im Gastrogeschäft mit dem Leaderprodukt Tartelettes habe sich das Geschäft deutlich erholt, sowohl in der Schweiz wie auch im Export habe es ein kräftiges Umsatzplus gegeben, sagte Co-Geschäftsführerin Marianne Wüthrich Gross. Das Biscuitgeschäft im Detailhandel laufe hingegen nach den starken Coronajahren eher verhalten.
Eine grosse Herausforderung seien die steigenden Kosten für Rohstoffe, für Verpackungsmaterial und Strom. «Und die Teuerung ist noch nicht vorbei.» Auch Engpässe und Verzögerungen in den Lieferketten machen der Firma zu schaffen. «Mal ist der Mais für die Tacos-Cracker knapp, mal eine Verpackungsfolie, mal kommen Ersatzteile nicht.» Für die Einkäufer sei das sehr anstrengend. Man versuche zwar, zum Teil auf andere, leichter verfügbare Zutaten umzustellen. Aber das sei aufwändig und brauche Zeit – «eine Herkulesaufgabe».

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